UV-C-Licht für Musical-Genuss ohne Reue

Der Musical Dome hat sich als feste Größe im Kölner Kulturleben etabliert. Mit seinem markanten blauen Zeltdach prägt er in unmittelbarer Nachbarschaft von Dom und Hauptbahnhof die Silhouette der Stadt am Rhein mit. Der 1996 eröffnete Spielort bietet als größtes Theater der Stadt rund 1700 Gästen Platz. Die Corona-bedingten Zwangspausen waren für Künstler, Veranstalter und Fans gleichermaßen schmerzhaft.
Riskante Aerosole reduzieren
Die Mehr-BB Entertainment als Betreiber arbeitete mit Hochdruck an Hygienekonzepten für ihre Häuser, um wieder Veranstaltungen zu ermöglichen. Neben den bekannten Regelungen zu Abstand, Schutzmasken und Handdesinfektion bleibt ein Schlüsselelement des Hygienekonzepts im Kölner Musical Dome für die Besucher unsichtbar: Die Lufthygiene im Sinne der Bekämpfung virenbelasteter Aerosole in der Raumluft. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass solche Aerosole, also mikroskopische Schwebteilchen in der Luft, eine entscheidende Rolle bei der Übertragung der Coronaviren spielen.
Selbstverständlich für ein Theater dieser Größe verfügt der Musical Dome über eine sogenannte raumlufttechnische Anlage (RLT) zur Lüftung und Klimatisierung. Sie führt frische Luft zu, verbrauchte Luft ab und wälzt einen Teil der Luft kontinuierlich um. Hier setzten die Techniker an: »Der Zuluft-Anteil wird auf ein Maximum hochgefahren, der Luftanteil aus dem Umluftbetrieb wird durch UV-C-Technologie gereinigt und so die Belastung der Raumluft mit Krankheitserregern minimiert«, erläutert Henning Pillekamp, der Theaterleiter des Hauses.
Wie das genau funktioniert, weiß Dr. Sandra von Möller, Geschäftsführerin des Leichlinger Technologieunternehmens BÄRO, das die UV-C- Technik für den Musical Dome lieferte. »UV-C-Licht mit einer Wellenlänge von 254 nm ist nachweislich eine hochwirksame Waffe gegen Krankheitserreger in der Raumluft«, erklärt von Möller: »Es zerstört das Erbgut von Viren, Bakterien oder anderen Mikroorganismen und macht sie so unschädlich.«
UV-C-Technik lässt sich gut nachrüsten
Diese Technik ist seit Jahrzehnten bewährt und wird zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie schon lange zur Lufthygiene eingesetzt. »Verunreinigte Luft wird dazu kontinuierlich durch eine abgeschirmte UV-C-Kammer geleitet und entkeimt – ozonfrei, ohne chemische Zusätze und ohne Gefahr für den Menschen«, erläutert Martin Ferres, der als Ingenieur bei BÄRO solche Anlagen plant.
Der Vorteil gegenüber Partikelfilteranlagen, die für eine Wirkung gegen Viren extrem feinporig sein müssen: Es fallen keine verbrauchten und eventuell mit Erregern belasteten Filter als Sondermüll an. Außerdem strömt die Luft widerstandsfrei durch die UV-C-Elemente, während Filter den Luftstrom stark bremsen, was die Ventilatoren der Lüftungsanlage belastet.
Die Installation der UV-C-Technik von BÄRO im Musical Dome war unkompliziert, ausgeführt hat sie die Firma AirconSystem GmbH aus Hürth. Dabei ersetzten die Klimatechniker lediglich an fünf strategischen Stellen der RLT-Anlage jeweils etwa 70 cm der Lüftungskanäle durch neue Elemente mit den BÄRO UV-C-Strahlern. Die Fachleute des Herstellers hatten zuvor auf Basis von Menge und Geschwindigkeit der durchströmenden Luft berechnet, wie stark die Bestrahlung für eine optimale Desinfektionswirkung ausgelegt sein muss.
Wenn Fans die nächsten Veranstaltungen besuchen, können sie sich darauf verlassen, dass die Raumluft im Musical Dome nach dem besten Stand der Technik von potenziellen Krankheitserregern befreit wird – für einen unbeschwerten Musicalgenuss.