»Unsichtbaren« Abfall sichtbar machen

Das diesjährige Motto lautet: »Invisible Waste. Abfälle, die wir nicht sehen – schau genau hin!« Auch dort, wo wir ihn nicht sehen, entstehen große Mengen Abfall. Und das nicht nur durch entsorgte Altgeräte, sondern bereits bei der Produktion von Geräten. Die Produktion eines 3 kg schweren Laptops verursacht 1.200 kg Abfall. Doch wie kann dieser Müll sichtbar gemacht und vermieden werden? Dieser Frage gehen die Projekte der Abfallwoche auf den Grund. Dieses Jahr müssen die Teilnehmenden ihre Projekte digital abwickeln. Dabei greifen sie auf Podcasts und Video-Formate zurück.
Das Problem: Unsere Wegwerfmentalität
Unsere heutige Kultur ist geprägt von Konsum. Dinge werden nicht mehr repariert, sondern gleich ersetzt. Seite Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich unsere Gesellschaft immer mehr zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt. Viele Produkte sind im Vorhinein auf niedrigste Preise mit billigsten Komponenten ausgelegt, was zu Lasten der Langlebigkeit geht.
Die Produktion und Entsorgung dieser Produkte, bringt große Mengen an Abfall mit sich. Laut des Statistischen Bundesamts betrug im Jahr 2018 das Aufkommen an Haushaltsabfällen pro Person 455 kg! Häufig landen wertvolle Ressourcen im Abfall, weil nicht auf die richtige Entsorgung geachtet wird. Die Menge an Abfall kann nur reduziert werden, wenn diese Ressourcen geschützt werden, indem sie ordnungsgemäß entsorgt und wiederverwertet werden.
Bei der richtigen Entsorgung von LED- und Energiesparlampen sowie Leuchtstoffröhren, können bis zu 90 % der verbauten Wertstoffe, wie Glas oder Metall, wiederverwertet werden. In den letzten Jahren haben sich aber auch Gegenbewegungen, wie der Circular Monday, gebildet. Als Kontrastprogramm zum Black Friday, dem jährlichen Höhepunkt des Konsumrauschs, wurde er 2017 in Schweden initiiert. Er fand dieses Jahr am 23. November unter dem Motto: Reuse, Repair, Recycle statt.
Spurensuche nach verborgenen Rohstoffen
Als Deutschlands führendes Rücknahmesystem für Beleuchtung hat Lightcycle vor sechs Jahren eine bundesweite Initiative für Schulen gestartet: »Die Themen Ressourcenschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft sind heute wichtiger denn je. Deshalb haben wir die Lightcycle Rohstoffwochen ins Leben gerufen. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir vor allem jungen Menschen begreifbar machen, welche Ressourcen in ausgedienten Produkten wie zum Beispiel Lampen und Handys schlummern und wie entscheidend ihr eigenes Konsum- und Entsorgungsverhalten die Zukunft unserer Erde prägt«, sagt Stephan Riemann, Geschäftsführer von Lightcycle.
Ziel ist es, bereits Jugendliche für unseren Ressourcenverbrauch zu sensibilisieren und einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen in Produkten zu erreichen. Die Lightcycle-Rohstoffexpedition findet im Rahmen der Europäische Woche der Abfallvermeidung in Kiel vom 7. bis 11. Dezember statt.