Braunschweig leuchtet wieder

Es ist bereits der fünfte Lichtparcours, den die Stadt Braunschweig in diesem Jahr veranstaltet. Im Zentrum des Lichtparcours 2020 steht – auch als Reminiszenz an den ersten Parcours – die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wasserlauf der Oker und seinen 24 Brücken. Die Oker ist Ausgangspunkt für die insgesamt 15 neu entwickelten Positionen internationaler Künstlerinnen und Künstler. Ihre Werke werden als Teil des Lichtparcours im Stadtraum realisiert.
Unterstützung auch in Pandemie-Zeiten
»Es ist die bislang größte Anzahl von Arbeiten, die in den letzten 20 Jahren, in den letzten Parcours-Projekten, realisiert wurde. In der Phase der Pandemie kann auch das Engagement der Sponsoren, die an ihren Zusagen festgehalten haben, nicht hoch genug wertgeschätzt werden«, sagt Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse. Sie richtet ihren Dank insbesondere an die Künstler: »Ich möchte betonen, dass die Künstlerinnen und Künstler trotz der Einschränkungen durch die Pandemie weiter an ihren Projekten gearbeitet haben. Nur so ist es möglich geworden, dass der Lichtparcours jetzt auch tatsächlich starten kann. Mein ganz besonderer Dank gilt deshalb ihnen sowie den Financiers.«
Licht schafft räumliche Parallelwelten
Der städtische Raum wird während des Lichtparcours für alle Besuchenden zu einem künstlerischen Narrativ: Kraftvolle, farbintensive, abstrakte Gebilde konterkarieren den in Städten von Werbung durchdrungenen öffentlichen Raum (so etwa bei Anselm Reyle und Brigitte Kowanz). Und während einige Künstler mit der Kraft der bildhaften, aber auch wortgebundenen Poesie auf derzeitige veränderungsreiche Zeiten reflektieren (wie Tim Etchells, Martin Groß, Lotte Lindner & Till Steinbrenner), finden andere ebenso poetische und aufwühlende Bilder für die anstehenden klimatischen und gesellschaftlichen Veränderungen (wie Benjamin Bergmann, FORT & Anna Jandt, Bjørn Melhus).


Dass es dabei auch um unser menschliches Sein geht, welchem wir nicht entrinnen können, um Rollen und Funktionen, die wir als Individuum in der Gesellschaft einnehmen, ist beim Rundgang durch die gesamte Stadt immer wieder präsent. Einerseits ungreifbar und sich ständig in Bewegung haltend, entzieht sich diese spiegelnde Lichterwelt der körperlichen Erfahrung, andererseits öffnet das Spiel der Lichtelemente auf der Wasseroberfläche räumliche Parallelwelten.

Darüber hinaus werden auch die permanenten Installationen zurückliegender Lichtparcours‘ von Michael Sailstorfer, Yvonne Goulbier, Mark Dion und Fabrizio Plessi in den diesjährigen Parcours einbezogen, sodass insgesamt 19 Arbeiten zu sehen sein werden. Im Sinne des verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen stellt BS|ENERGY für den Lichtparcours in diesem Jahr erstmalig kostenlos Naturstrom zur Verfügung und ermöglicht damit eine nachhaltige Ausstellung.


Beteiligte Künstler des Lichtparcours 2020:
- Nevin Aladağ
- Benjamin Bergmann
- Tim Etchells
- FORT & Anna Jandt
- Martin Groß
- Sven-Julien Kanclerski
- Brigitte Kowanz
- Lotte Lindner & Till Steinbrenner
- Bjørn Melhus
- Anselm Reyle
- Paul Schwer
- Julian Turner
- Andreas Harrer und Florian Pfaffenberger
- Johannes Wohnseifer
- Joseph Zehrer
- Institut für Architekturbezogene Kunst der TU Braunschweig
Interessierte finden auf der Homepage zum Lichtparcours eine mögliche Route zur Besichtigung der Kunstwerke und können sich direkt zu den Kunstwerken navigieren lassen. Außerdem stehen dort Audioguides zu jedem Kunstwerk zur Verfügung. Zusätzlich können einige Begleitangebote zum Lichtparcours unter Einhaltung der Regelungen zum Schutz gegen Neuinfektionen umgesetzt werden. Dazu gehören Führungen, Workshops und Sportangebote unter freiem Himmel.