Lokaler Bezug, globales Branding

Eine philosophische Corporate Identity
Auf einer eigenen Website, die sich speziell dem Design der Stores widmet – und die sich übrigens ein Wenig wie ein Who-is-Who der Architekturszene liest und interessante Fotos von den Geschäften überall auf der Welt zeigt – beschreibt Aesop das ästhetische Prinzip für die Gestaltung seiner Filialen: »Im Laufe unserer 29 Jahre haben uns beim Aufbau jedes einzelnen Stores neue Eindrücke und Erkenntnisse bereichert. Beim Eintauchen in unbekannte Landschaften, der Entdeckung einheimischer Materialien, der Beschäftigung mit der jeweiligen Kultur und Geschichte des Ortes und natürlich beim Entstehen neuer Geschäftsbeziehungen und Freundschaften haben wir begeistert die regionalen Besonderheiten verhandelt, aber wir sind auch immer wieder von unerwarteter Geistesverwandtschaft und gemeinsamen Wertvorstellungen überrascht worden. Unser ehrliches Interesse an intelligentem und nachhaltigem Design erstreckt sich auf alle Aspekte unserer Tätigkeit.«
Einheimische Hölzer, sparsame Akzente
Exemplarisch für diesen engen Bezug zwischen Ladengestaltung und Standort ist der Aesop-Store in Melbournes Einkaufszentrum Emporium. Das hier von Kerstin Thomson Architects großflächig eingesetzte Holz vom Spotted-Gum-Baum verlinkt direkt auf die Region, denn das Myrthengewächs stammt von Australiens südöstlicher Küste. Fast alle Oberflächen des Raumes schwelgen in dem warmen Ton des gemaserten Holzes. Es kommt als Verkleidung an Wänden, Decke und Boden zum Einsatz, ist Baustoff für Regale und Tresen und wurde zu großen perforierten Screens am Eingang und der Schaufensterfront verarbeitet. Im Ergebnis ist eine warmtonige, visuell ruhige Kulisse für die angebotenen Waren entstanden.

Diskrete Kontraste setzen Armaturen mit Oberflächen in Messing oder Schwarz. Zum einen gilt dies für das große Becken und seine geschwungenen Wasserhähne aus Messing im Zentrum des Raumes, zum anderen für die Leuchten, die das Lichtstudio .PSLAB speziell für dieses Projekt entworfen hat. Ziel dabei war es, flexible Lösungen zu konstruieren, um Spielraum bei der Akzentuierung der Waren mit Licht zu eröffnen. Gleichzeitig sollte die Lichtlösung die Klarheit des Raumes nicht beeinträchtigen. Beantwortet hat .PSLAB diese Anforderungen mit zwei Leuchtendesigns. Unter der Decke kommen LED-Strahler zum Einsatz, während dekorative Schirmleuchten etwas tiefer in den Raum hinein abgependelt wurden. Alle Leuchten sind an speziell konstruierten Halteklammern montiert, was Modifikationen an der perforierten Holzdecke vermieden hat und gleichzeitig ermöglicht, sie zu drehen.

Prokjektinformationen:
Bauherr: Aesop Melbourne, Australien, www.aesop.com
Storedesign: Kerstin Thompson Architects, Melbourne, Australien, www.kerstinthompson.com
Lichtplanung: .PSLAB, www.pslab.net
Fotos: Derek Swalwell, www.derekswalwell.com
Microsite zur Architektur des Aesop-Stores: http://taxonomyofdesign.com