Point of no return
Kapitel 1
Berufsbild und Selbstverständnis
Der Fachaustausch begann schon vor der offiziellen Konferenzeröffnung am Abend des 30. Oktobers mit thematischen Treffen und Exkursionen zu herausragenden Beleuchtungsprojekten in der Umgebung. Die Arbeitsgruppe Ausbildung innerhalb der PLDA traf sich, um zu diskutieren, wie sich lichtbezogenes Wissen von und für Lichtdesigner und im Austausch mit der Industrie besser zugänglich machen und verbreiten lässt. Thema war auch die Vereinheitlichung von Inhalten und Kompetenzen, die in der Lichtdesign-Ausbildung an Fachhochschulen und Universitäten gelehrt werden. Besonders die Pioniere der Lichtdesign-Branche haben auch andere berufliche Hintergründe, etwa in Bühnenbeleuchtung, Elektrotechnik oder Architektur. Bei einer solch großen Bandbreite ist selbst die eigene Berufsbezeichnung nicht unumstritten. Manche Praktiker möchten beispielsweise nicht als Künstler verstanden werden, distanzieren sich daher vom Begriff des Designers und bezeichnen sich lieber als Lichtplaner.
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Kontrovers diskutierte Planungsempfehlungen
»Licht ist ein interdisziplinäres Thema«, erklärte auch Dieter Lang von Osram in einem Vortreffen mit dem ambitionierten Titel »Lighting design quality – a newdefinition«. In seinem Vortrag erläuterte Lang aktuelle, internationale Standardisierungsbemühungen im Zusammenhang mit den nicht-visuellen Wirkungen von Licht auf den Menschen. In Deutschland erschien im April 2013 der Fachbericht DIN SPEC 67600 »Biologisch wirksame Beleuchtung« des DIN-Normenausschusses Lichttechnik (FNL).
Die Planungsempfehlung richte sich insbesondere an Ingenieure, erklärte Lang. Schließlich würden die meisten Lichtinstallationen ohne die Mitwirkung von Lichtdesignern geplant. Widerspruch kam prompt aus dem Publikum. Die Lichtplanerin Deborah Burnett aus den USA verwies auf jüngste Forschungsergebnisse, die eher Fragen aufwerfen als eindeutige Antworten bieten. Dies spräche gegen die Veröffentlichung von Anwendungsempfehlungen, so die Verfechterin von evidenzbasiertem Design. Zu einem ähnlichen Fazit kam Robert Lucas, Professor für Neurobiologie an der University of Manchester. Für Richtlinien und Vorgaben sei es zu früh, weil robuste Ergebnisse noch ausstünden. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass Forscher die komplexen Wechselwirkungen zwischen Stäbchen, Zapfen und fotosensitiven Ganglienzellen im menschlichen Auge und ihre Wirkung auf unser Wohlbefinden bald besser verstehen werden.
Osram-Experte Lang hält Abwarten dennoch für die falsche Strategie. Inzwischen wissen wir um die Wirkung des Lichts auf den menschlichen circadianen Rhythmus, der unsere Schlafqualität und Konzentrationsfähigkeit beeinflusst. Statt weiterzumachen wie bisher und die Forschungsergebnisse der letzten zehn Jahre zu ignorieren, solle man lieber bereits heute erste Schritte in die richtige Richtung wagen.
Bunte Mischung
Die lebhafte Diskussion über die nicht-visuellen Wirkungen des Lichts auf den Menschen und ihre praktischen Konsequenzen gab bereits einen Vorgeschmack auf die folgenden drei Tage. Lichtdesigner agieren in einem Berufsfeld zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung, experimenteller Praxis und künstlerischer Reflexion. Entsprechend standen Vorträge zu neuen Messmethoden neben Präsentationen von Designprojekten und Überlegungen zu einer allgemeinen Lichtästhetik, wie sie z.B. Ian Ruxton von Speirs + Major vorstellte. Trotz aller Fachinhalte kam aber auch der Humor nicht zu kurz. So entschuldigte sich Ruxton, sein Mund sei noch immer trocken nach der von Xicato gesponserten Party mit Farbstaub-Schlacht am Vorabend.
Unbeeindruckt von den Abendaktivitäten der Teilnehmer, eröffnete das Konferenzprogramm jeden Morgen mit einem Hauptredner, darunter Martin Lidegaard, dänischer Minister für Klimaschutz, Energie und Bauen.
Anschließend verteilte sich das Publikum auf die vier parallel laufenden Themenblöcke Forschung, Lichtanwendung/Fallstudien, Nachhaltige Beleuchtung und Fragen professioneller Praxis. Letztere berührten sowohl gestalterische Aspekte wie die Verwendung von Farbe oder visuellen Effekten in der Architekturbeleuchtung, als auch kulturelle Unterschiede in der Beurteilung »guter Beleuchtung«, etwa zwischen Dänen und Chinesen.
Eine ungewöhnliche Perspektive auf die Beleuchtungspraxis außerhalb Europas bot Julia Erlhöfer. Die in Bogota lebende junge Lichtdesignerin hat mit Kollegen die kolumbianische Lichtdesigner-Gesellschaft Asdluz gegründet. Die Namensnennung bietet Bezug zum spanischen haz de luz (Lichtstrahl) oder auch zu Asociación de la luz. In ihrem Vortrag berichtete Erlhöfer nicht nur von Schwierigkeiten, in Bogota die in Europa handelsüblichen Leuchten zu beschaffen. Sie stellte auch eine Reihe inspirierender, alternativer Lichtprojekte vor:
Die von französischen und belgischen Lichtdesignern gegründete Nichtregierungsorganisation »Lichtdesigner ohne Grenzen« hilft international, wo Licht die Lebensqualität von Menschen verbessern und zur ökonomischen Entwicklung beitragen kann. Ehrenamtliche Mitglieder der Organisation waren nach dem Erdbeben in Haiti aktiv, ebenso wie in Mali, Südafrika oder Kabul. Projekte wie »Ein Liter Licht« (siehe LICHT 11–12/2012, Seite 60) oder »SociaLite« bringen mit einfachsten Mitteln Licht in die ärmsten Gegenden, indem sie den Menschen vor Ort zeigen, wie mit Chlorwasser gefüllte PET-Flaschen Tageslicht in Innenräume bringen oder wie aus Dosen solarenergiebetriebene Laternen entstehen können. Ziel all dieser erhellenden Entwicklungsarbeit ist es stets, lokale Strukturen zu unterstützen, Praxiswissen vor Ort zu vermitteln und die lokale Bevölkerung von Expertenhilfe möglichst unabhängig zu machen.
Im Spannungsfeld zwischen Industrie und Gestaltung
Im Gegensatz dazu geht es im Alltagsgeschäft von Lichtdesignern noch immer eher darum, sich unentbehrlich zu machen. »Wussten Sie, dass in Deutschland nur zehn Prozent der gewerblichen Immobilienbauprojekte Lichtdesigner beschäftigen?«, fragte beispielsweise KoertVermeulen in einem interaktiven Vortrag. »In den meisten Fällen erledigen noch immer Hersteller die Planung.« Zuhörer konnten über twitter parallel auf der Leinwand kommentieren, während Vermeulen auf der Bühne sein Berufsfeld ausleuchtete. Die Lichtgestalter hätten die Wahl, entweder als bessere Ingenieure wahrgenommen zu werden, oder ihre Arbeit mit einem eigenständigen Mehrwert zu vermarkten. Dieser könne z.B. darin bestehen, die Angebotspalette in Richtung visueller Gestaltung zu erweitern.
Auch Peter Earle von Philips Lighting erinnerte in einem Bühnendialog mit Lichtdesigner Paul Nulty daran, dass »nur ein sehr kleiner Teil des Geschäfts« über Planer abgewickelt werde. Aus Herstellersicht seien Lichtdesigner noch nicht einmal die wichtigste Kundengruppe. Das daraus resultierende Desinteresse der Industrie sorgt bei Lichtgestaltern für Unmut. »Wir haben keine gemeinsame Stimme«, resümierte Nulty, was die anschließende Publikumsdiskussion bestätigte.
Technologieversprechen
Dreh- und Angelpunkt des Vortrags war jedoch die teils gegensätzliche Sicht von Herstellern und Gestaltern auf LEDs. Kommt Innovation in der Lichtgestaltung von technologischer Seite? Ganz sicher nicht, erklärte Lichtdesigner Nulty. »Technologie ermöglicht Design«, konterte der Hersteller. »Wir befinden uns in einer Umbruchphase, stehen aber weder am Anfang noch am Ende.« Die LED-Forschung und -Entwicklung ziele inzwischen nicht mehr auf quantitative, sondern qualitative Verbesserungen. Hier treffen sich die Interessen von Lichtgestaltern und Herstellern.
Das problematische Verhältnis zwischen Lichtplanern und Industrie in Zeiten des Technologiewandels thematisierte auch Martin Klaasen. In einem unterhaltsamen Vortrag über »LED-Cowboys und LED-Zaren« gab der australische Lichtdesigner zahlreiche Beispiele, wie Verkäufer und Unternehmen durch ungenaue Angaben und Unwissen, Falschinformation, Übertreibung oder falsche Versprechen das Vertrauen ihrer fachkundigen Klienten verspielen. Weil Produktzertifizierungsprozesse teils länger dauern als die Produktentwicklungszyklen von LED-Neuheiten, seien Hersteller auf die schlaue Idee gekommen, die Gütesiegel existierender Produkte ungeprüft auf neue Produktlinien zu übertragen. »LEDs dimmen? Kein Problem«, habe so mancher »Cowboy« versprochen. Doch dann habe die Leuchte zu brummen begonnen. Nicht immer seien Kontrolltechnik, Treiber und LED kompatibel. So bliebe dem Lichtplaner nichts anderes übrig, als neue Produkte selbst zu testen und eigene, unabhängige Erfahrungen zu sammeln. »Die neue LED-Welt ist unsere Herausforderung«, endete Klaasen. »Wir sind gefordert, unsere Klienten und unsere Teams weiterzubilden.«
Von neuen technologischen Möglichkeiten sprach auch Virginie Nicholas, eine Mitarbeiterin von Concepto in Paris. Am Beispiel von drei Projekten erläuterte sie zunächst gestalterische Herausforderungen bei der Integration von Tageslicht und künstlicher Beleuchtung. Im zweiten Schritt überlegte sie, wie die Projekte mit aktueller Lichttechnik aussehen könnten. Würde sie das 2011 fertiggestellte Einkaufszentrum heute noch einmal planen, kämen womöglich automatisch verstellbare Lamellen als Schattenspender zum Einsatz. Das 2004 geplante, künstlich beleuchtete Museumsgewölbe ließe sich heute durch Light Pipes wohl auch mit Tageslicht erhellen.
Auf das wichtiger werdende Zusammenspiel zwischen intelligenten Tages- und Kunstlichtlösungen verwies auch der Vortrag »The evolution of daylight design« von Andreas Danler, Director Lighting Applications und Mitglied der Geschäftsleitung bei Bartenbach. Er resümiert: »Auch bei der diesjährigen PLDC war spürbar, dass das Bewusstsein über die Bedeutung von intelligenten Tageslichtlösungen für Gebäude weiter stark ansteigt. Und dies trotz der immer besser werdenden Lichtausbeuten der LED-Lösungen, die den Energieaufwand für Kunstlichtlösungen in Zukunft noch dramatisch weiter reduzieren werden. Tageslichtlösungen leisten mehr als bloße Energieeinsparung. Die positiven psycho-physiologischen Wirkungen von tagesbelichteten Räumen auf den Menschen werden immer stärker zu entscheidenden Argumenten.« Danler beobachtet eine steigende Bedeutung von Tageslicht in der Lichtplanung, was er auch darin bestätigt sah, dass eine überraschend große Zahl an interessierten Zuhörern seinem Vortrag lauschte, obwohl dieser am Samstagnachmittag am Ende der Tagung angesetzt war. Anmoderiert wurde der Vortrag von Dr. Hans Laschefski, Consultant Business Development Miro bei Alanod. Das Unternehmen ist ein Spezialist in der Oberflächen- und Aluminiumveredelung und war Sponsor sowie Aussteller auf der PLDC. Dr. Hans Laschefski betonte, dass nach aller Euphorie um die LED-Technik nun wieder die Lichtqualität im Fokus der Planung stehen sollte: »Blendende Lösungen sind offensichtlich obsolet. Ergonomische Aspekte treten wieder verstärkt in den Fokus der Lichtplaner. Nach einem ersten reinen LED-Technikhype erinnert man sich an die Gütemerkmale der Beleuchtung und sucht nach Lösungen, um die hohen Leuchtdichten der effizienten LED-Lichtquellen besser beherrschbar zu machen. Reflektor-Optiken aus Aluminium sind dabei ein mögliches Werkzeug. Gleichzeitig steht fest, dass die Symbiose aus Tageslichtnutzung und geregelter LED-Beleuchtung ein noch lange nicht ausgeschöpftes Optimierungspotential für die Zukunft darstellt.«
Innovative Lösungen auf der PLDC-Ausstellung
Begleitet wurde die PLDC von einer Ausstellung, an der rund 60 Firmen und Partner aus Europa, Asien und Nordamerika teilnahmen und den Besuchern ihre neuen und innovativen Beleuchtungsprodukte für den Innen- und Außenbereich präsentierten. Die Platinum-Sponsoren der diesjährigen Convention waren die Firmen Selux und XAL. Einige der Aussteller nahmen die PLDC zum Anlass, bereits im Vorfeld der Light+Building ihre Neuheiten erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Gold-Sponsor LED Linear stellte die komplett neue Leuchtenfamilie »Xoominaire« vor. Mit dem modularen Leuchtensystem lassen sich direkte, direkt/indirekte oder indirekte Beleuchtung, drei Helligkeitsstufen, vier Farbtemperaturen von 2700 bis 4000K und verschiedene Abstrahlcharakteristiken realisieren. Insgesamt stehen zwölf verschiedene Optiken aus »MiroSilver®«-Aluminium von Alanod zur Auswahl. LED-Linear-Geschäftsführer und Mitbegründer Dr. Michael Kramer zeigte sich sehr zufrieden: »Auf der PLDC haben wir unsere neue Leuchtenmodulserie ´Xoominaire´ erstmals dem internationalen Publikum präsentiert. Das Interesse sowohl für unseren Stand als auch für die Produkte hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen.« Der neue Firmenslogan »We think light« wurde am Messestand außerdem mit flexiblen LED-Stripes aus dem LED Linear-Programm visualisiert.
Seit 2007 ist die US-Firma Xicato mit Sitz in Silicon Valley, Kalifornien, ein wichtiger Player auf dem LED-Markt. Das Unternehmen stellt qualitativ hochwertige LED-Module her, die sich durch sehr gute Langzeitstabilität bezüglich Lichtstrom und Farbtemperatur auszeichnen. Die drei Produktserien »Standard«, »Artist« und »Vibrant« versprechen LED-Licht mit zielgerichtet optimierten Farbwiedergabeeigenschaften. Roger Sexton, VicePresidentSpecifier Services bei Xicato, sieht sich bei der Entwicklung der hochwertigen LED-Module bestätigt, denn nicht zuletzt gab es hierfür am Gala-Abend den Award für den besten Industriepartner.
Der offizielle Launch der »Ledtrion«-Serie der BLV GmbH, die zur weltweit agierenden Ushio-Gruppe gehört, fand ebenfalls auf der PLDC statt. Die innovativen LED-Lampen und -Leuchten für Akzentbeleuchtung wurden insbesondere für die Anforderungen im Hospitality-, POS- und Museums-Bereich entwickelt. Durch werkzeuglosen Lampentausch können Farbtemperatur und Abstrahlwinkel mit einem Handgriff geändert werden. »Insbesondere in der POS- und Ausstellungsgestaltung reduzieren sich durch den variablen und langlebigen Einsatz der ´Ledtrion´-Strahler künftig sowohl Wartungsaufwand und -kosten und damit auch der Personalaufwand auf ein Minimum«, beschreibt Felix Häring, Produktmanager bei BLV.
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Insta war als PLDC-Silbersponsor mit einem Messestand dabei. Im Wesentlichen wurden neue LED-Innenleuchten für die Arbeitsplatzbeleuchtung (»Glow«-Serie) vorgestellt, sowie die neue Leuchtenserie »instalight Flat«. Insta nutzte die PLDC auch für eigene Präsentationen, um weltweit mit Architekten und Lichtdesignern ins Gespräch zu kommen. Neben dem Ziel, Serienleuchten für Außen und Innen anzubieten, ist ein weiteres Ziel, sich als Anbieter kundenspezifischer Sonderlösungen im Architektur-Beleuchtungsmarkt zu präsentieren.
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Der dänische Hersteller Roblon ist Spezialist für Faseroptik. Mit der Eigenentwicklung der Roblon-LED-Lichtgeneratoren werden LED und Lichtleitfasern kombiniert und es entsteht eine nahezu wartungsfreie Lichtlösung für Außen-, Innen- und Nassbereiche. Der grundsätzliche Unterschied zwischen faseroptischem und herkömmlichem Licht ist die räumliche Trennung von Lichtquelle und Lichtaustritt. Interessant ist die Technologie überall dort, wo eine Wartung von Leuchten schwierig, schwer zugänglich oder kostspielig ist. Da das Licht am Lichtaustritt keine Wärme (IR-Strahlung) abgibt, sind solche Lösungen gerade für Vitrinen, Museen oder Shops von Bedeutung. Auch unter Wasser spielt die Lichtleitfaser-Technik ihre Vorteile aus, da die Lichtleitfasern keinen Strom führen.
Das kanadische Start-up Cooledge Lighting nutzte die PLDC für eine erste Preview seiner »Light Sheets« auf dem europäischen Markt. Der eigentliche Launch der neuen Produkte erfolgt auf der Light+Building. Die flexiblen und bis zu 28cm breiten »Light Sheets« aus PET sind extrem dünn und biegsam und benötigen dabei keine extra Kühlung. Damit finden sowohl Leuchtenhersteller als auch Lichtdesigner und Architekten ein Material, um flexible und innovative Flächenlösungen mit guter Homogenität zu gestalten. Entsprechend neugierig waren die Besucher und der Andrang auf dem Cooledge Stand groß.
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Die gesamte PLDC wurde abends durch Events der Aussteller und Sponsoren begleitet – der Platinum-Sponsor Selux machte mit einem Warm-Up den Anfang und XAL lud am nächsten Tag zu einer Get-together-Party. Ein Event im Showroom des dänischen Leuchtenherstellers Louis Poulsen durfte selbstverständlich nicht fehlen – sozusagen ein Heimspiel für das Traditionsunternehmen, das dem Beleuchtungskonzern TargettiPoulsen angehört und ebenfalls auf der PLDC ausstellte. Im Headquarter und im Showroom am Gammel Strand 28 im Herzen Kopenhagens konnten die Besucher die zeitlosen Designklassiker und neue Leuchten bewundern sowie an einer Verlosung des beliebten Leuchtenklassikers »Artichoke« von Poul Henningsen teilnehmen.
And the winners are…
Das Gala Dinner zum feierlichen Abschluss der PLDC 2013 bildete den Rahmen für die Preisverleihung der Professional Lighting Design Recognition Awards. Vergeben wurde der Preis in insgesamt acht Kategorien für Personen, Organisationen und Institutionen, die für ihren herausragenden Beitrag zum Lichtdesign gewürdigt wurden:
Den »Best Newcomer«-Award erhielt Star Davis aus den USA für ihre Designarbeiten bei Carpenter Norris Consulting und Arup in New York City. Der Preis für den »Best Industrial Partner« wurde an den LED-Hersteller Xicato/USA vergeben. Für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der nicht-visuellen Einflüsse von Licht auf den Menschen wurde Dr. George Brainard/USA für den Preis in der Kategorie »Research« geehrt. Sein Forschungsprogramm untersucht u.a. die Auswirkungen von Licht bei der Behandlung der Winterdepression. Aktuell arbeitet er an einem NASA-Projekt für die Beleuchtung in der Internationalen Raumstation ISS. Der berufsbegleitende internationale Master-Fernstudiengang »Professional Studies Lighting Design – Architectural Lighting and Design Management« von WINGS, dem Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar wurde mit dem »Award for Education« ausgezeichnet. »Die Auszeichnung ist eine große Ehre«, sagt Prof. Dr. Thomas Röhmhild, Studiengangleiter des Master-Fernstudiengangs, der den Preis bei der Verleihung entgegennahm. »Sie bestätigt, dass wir mit unserem internationalen Konzept hochqualifizierte Lichtdesigner ausbilden, die auch in der Praxis weltweit anerkannt und gefragt sind.« Der Award für das »Best Daylighting Project« ging an X2 architettura aus Italien für die Tageslichtplanung im Kirchenprojekt San Floriano di Gavassa. Das Lighting Design Collective aus Madrid erhielt für das Projekt Silo 468 den »Award for the Best Project« und die City of Abu Dhabi/UAE wurde mit dem »Award of Large« für die Entwicklung ihres nachhaltigen Beleuchtungskonzepts ausgezeichnet. Den Abschluss machte die Auszeichnung mit dem »Award for Lifetime Achievement«, den der Neuseeländer Christopher Cuttle erhielt. Der Forscher, Mentor und Autor zahlreicher Bücher und Artikel ist eine wichtige Leitfigur für viele Lichtdesigner und Forscher. Seine Studien haben die Arbeit zahlreicher Planer und Designer weltweit beeinflusst.
Weiterführende Infos
Autoren: Nona Schulte-Römer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, www.wzb.eu (über Veranstaltungen und Vorträge) | Emre Onur, Zeitschrift LICHT (über Ausstellung und Preisverleihung)
Die nächste PLDC findet vom 21. bis 24. Oktober 2015 in Rom statt. www.pld-c.com