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06. Februar 2014

Maßvolle Neugestaltung

Lesezeit: ca. 4 Minuten

Kapitel 1

[media type="image" id="7882" link="" caption=""] Früher wurde hier Bier gebraut, heute wird hier Bier getrunken. Und auch wenn sich die Hälfte der Besucher aus Stammgästen rekturieren soll, ist das Hofbräuhaus doch ein weltweit bekanntes Wahrzeichen Münchens. Mit einer neuen Fassadenbeleuchtung wird es diesem Image nun noch besser gerecht. Seine fest verankerte bayerische Identität wurde dabei gewahrt.

Als erstes und traditionsreichstes Leuchtengeschäft in Nürnberg ist das Lichthaus Lampada vertraut im Umgang mit Historie und städtischer Verantwortung. So bewies sich das Team von Inhaber und Geschäftsführer Norbert F. Rauh auch beim Projekt Hofbräuhaus als Spezialist für diese besondere Aufgabe. Neu konzipiert wurden die Fassadenbeleuchtung, der Arkadengang und das Treppenhaus mit seinen Wandmalereien und Gemälden.

Die Fassade

Betritt man bei Nacht das Platzl in München, markiert das Hofbräuhaus einen magischen Anlaufpunkt, ohne dabei das Stadtbild zu zerstören.
Wo früher Dunkelheit herrschte, ist nun ein einladender Ort entstanden. Zoniert beleuchtet tritt erstmals die Architektur klar zum Vorschein, um der Fassade bei Dunkelheit eine ganz neue Qualität zu verleihen. Abgeleitet vom Schattenwurf am Tag ergeben sich für die nächtliche Beleuchtung die gestalterischen Vorgaben auf natürliche Art.

Beleuchtet wird stets von oben nach unten mittels LED-Lichtlinien, so dass kein unnötiges Licht an den Himmel verschenkt wird – eine Maßnahme, die sowohl energetisch als auch ökologisch zu begrüßen ist. Für das nähere Umfeld fungiert das generierte Licht dabei gleichzeitig als Orientierungslicht. Konzipiert wurde dafür von den Lichtplanern ein 5cm breites und nur 8cm hohes Lichtband, das bewusst keine auskragende Intervention an der Fassade darstellt, sondern sich visuell integriert. Bei einer Fassadenhöhe von bis zu 16m bieten LED-Lichtlinien neben minimalen Maßen auch eine maximale Langlebigkeit, um einen Austausch so selten wie möglich zu gestalten.

[media type="image" id="7883" link="" caption=""] Die bis zu 16m hohe Fassade wird mit LED-Lichtlinien illuminiert. Bauseitig konnten sie unauffällig integriert werden. Sie arbeiten die Struktur der historischen Fassade heraus, ohne unnötiges Streulicht abzugeben. Dass die Leuchten teils an schwer zugänglichen Stellen sitzen, ist angesichts der langen LED-Lebensdauer kein Problem.

Die Arkaden

Um eine tunnelartige Eingangsbeleuchtung zu vermeiden, wurden die Arkaden des Hofbräuhauses indirekt beleuchtet. Anstelle der in die Jahre gekommenen, schummerigen Eingangsbeleuchtung erstrahlen die gesamten Deckenflächen nun in einem einladenden, fließenden Licht. Als dekorative Highlights verstehen sich die historischen Pendelleuchten, deren bisher klare Gläser durch sandgestrahlte Gläser ausgetauscht wurden, um ein einheitliches, weiches Licht zu erzeugen.

Das Treppenhaus

Deutlich zum Tragen kommt das lichtplanerische Konzept auch im Treppenhaus des Gebäudes: Hier wurde durch eine effektive und gleichzeitig unverwüstbare Treppenbeleuchtung bewusst dem körperlichen Zustand der Hofbräuhaus-Besucher Rechnung getragen. So finden die Gäste sicher den Weg durch die Stockwerke, ohne die Leuchten beschädigen zu können. In den hölzernen Handlauf des Treppengeländers wurden hierfür Vertiefungen eingefräst, die die LED-Lichtlinien aufnehmen.

Neben der funktionalen Beleuchtung galt es im Treppenhaus auch, die sowohl restaurierten als auch neuen Wandmalereien und Gemälde mit Licht zu inszenieren. Hierzu zählen die historischen Deckenmalereien und die Chronik des Hauses in sieben großformatigen Bildern entlang der Treppenaufgänge.

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Dezentes Flächenlicht erhellt jetzt die Gewölbe der Arkaden und markiert damit gut erkennbar den Eingang zum Hofbräuhaus. Die historischen Pendelleuchten wurden erhalten und mit opaker Verglasung versehen, damit auch sie mildes, homogenes Licht abgeben.[/caption]
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In Kombination mit historischen Lüstern generieren die LED-Lichtlinien im Treppenhaus eine helle und freundliche Atmosphäre, ohne in die historische Architektur einzugreifen. Zudem erstrahlt die Chronik des Hauses in sieben großformatigen Bildern in neuem Glanz.[/caption]
[caption id="attachment_7886" processed][media type="image" id="7886" link="" caption=""] Restauriert und neu illuminiert wurden auch die Fassungen der Steinarchitektur und die Deckengemälde der Treppenanlage. Nach oben und unten abstrahlende Wandleuchten mit dem Logo des Hofbräuhauses setzen Lichtakzente auf die Wände, die dem Rhythmus der Deckenbögen folgen.

Fazit

Es ist das Licht, das heute ein einzigartiges Zusammenspiel von Farben, Materialien, architektonischen und künstlerischen Besonderheiten wie den Muschelkalkbögen und der Lüftlmalerei generiert und zu einem besonderen Erlebnis werden lässt. Dem Lampada-Lichtteam ist es gelungen, das Anliegen der staatlichen Brauerei – die grundlegend bayerische Identität zu wahren – mit modernsten technischen Mitteln und einem hohen Maß an Erfahrung und Sachkunde umzusetzen.

Weiterführende Infos

Bauherr: Staatliche Hofbräu-Brauerei, München, www.hofbraeuhaus.de

Architekturbüro für die Sanierung: RDK-Architekten, Beuerbach, www.rdk-architekten.de

Lichtplanung für Fassade und Treppenhaus: Lampada GmbH, Nürnberg, www.lampada.de

Eingesetzte Leuchten: Bega, Menden, www.bega.com

FlashaarLEDlight, Bingen am Rhein, www.flashaar.de

Menzel Lighting, Ruhpolding, www.menzelleuchten.com

Hansen Neon, Haselund, www.hansen-neon.de

Sigor, Wuppertal, www.sigor.de

Fotos: Lampada, Nürnberg