Maßvolle Neugestaltung
Kapitel 1
Als erstes und traditionsreichstes Leuchtengeschäft in Nürnberg ist das Lichthaus Lampada vertraut im Umgang mit Historie und städtischer Verantwortung. So bewies sich das Team von Inhaber und Geschäftsführer Norbert F. Rauh auch beim Projekt Hofbräuhaus als Spezialist für diese besondere Aufgabe. Neu konzipiert wurden die Fassadenbeleuchtung, der Arkadengang und das Treppenhaus mit seinen Wandmalereien und Gemälden.
Die Fassade
Betritt man bei Nacht das Platzl in München, markiert das Hofbräuhaus einen magischen Anlaufpunkt, ohne dabei das Stadtbild zu zerstören.
Wo früher Dunkelheit herrschte, ist nun ein einladender Ort entstanden. Zoniert beleuchtet tritt erstmals die Architektur klar zum Vorschein, um der Fassade bei Dunkelheit eine ganz neue Qualität zu verleihen. Abgeleitet vom Schattenwurf am Tag ergeben sich für die nächtliche Beleuchtung die gestalterischen Vorgaben auf natürliche Art.
Beleuchtet wird stets von oben nach unten mittels LED-Lichtlinien, so dass kein unnötiges Licht an den Himmel verschenkt wird – eine Maßnahme, die sowohl energetisch als auch ökologisch zu begrüßen ist. Für das nähere Umfeld fungiert das generierte Licht dabei gleichzeitig als Orientierungslicht. Konzipiert wurde dafür von den Lichtplanern ein 5cm breites und nur 8cm hohes Lichtband, das bewusst keine auskragende Intervention an der Fassade darstellt, sondern sich visuell integriert. Bei einer Fassadenhöhe von bis zu 16m bieten LED-Lichtlinien neben minimalen Maßen auch eine maximale Langlebigkeit, um einen Austausch so selten wie möglich zu gestalten.
Die Arkaden
Um eine tunnelartige Eingangsbeleuchtung zu vermeiden, wurden die Arkaden des Hofbräuhauses indirekt beleuchtet. Anstelle der in die Jahre gekommenen, schummerigen Eingangsbeleuchtung erstrahlen die gesamten Deckenflächen nun in einem einladenden, fließenden Licht. Als dekorative Highlights verstehen sich die historischen Pendelleuchten, deren bisher klare Gläser durch sandgestrahlte Gläser ausgetauscht wurden, um ein einheitliches, weiches Licht zu erzeugen.
Das Treppenhaus
Deutlich zum Tragen kommt das lichtplanerische Konzept auch im Treppenhaus des Gebäudes: Hier wurde durch eine effektive und gleichzeitig unverwüstbare Treppenbeleuchtung bewusst dem körperlichen Zustand der Hofbräuhaus-Besucher Rechnung getragen. So finden die Gäste sicher den Weg durch die Stockwerke, ohne die Leuchten beschädigen zu können. In den hölzernen Handlauf des Treppengeländers wurden hierfür Vertiefungen eingefräst, die die LED-Lichtlinien aufnehmen.
Neben der funktionalen Beleuchtung galt es im Treppenhaus auch, die sowohl restaurierten als auch neuen Wandmalereien und Gemälde mit Licht zu inszenieren. Hierzu zählen die historischen Deckenmalereien und die Chronik des Hauses in sieben großformatigen Bildern entlang der Treppenaufgänge.
Fazit
Es ist das Licht, das heute ein einzigartiges Zusammenspiel von Farben, Materialien, architektonischen und künstlerischen Besonderheiten wie den Muschelkalkbögen und der Lüftlmalerei generiert und zu einem besonderen Erlebnis werden lässt. Dem Lampada-Lichtteam ist es gelungen, das Anliegen der staatlichen Brauerei – die grundlegend bayerische Identität zu wahren – mit modernsten technischen Mitteln und einem hohen Maß an Erfahrung und Sachkunde umzusetzen.
Weiterführende Infos
Bauherr: Staatliche Hofbräu-Brauerei, München, www.hofbraeuhaus.de
Architekturbüro für die Sanierung: RDK-Architekten, Beuerbach, www.rdk-architekten.de
Lichtplanung für Fassade und Treppenhaus: Lampada GmbH, Nürnberg, www.lampada.de
Eingesetzte Leuchten: Bega, Menden, www.bega.com
FlashaarLEDlight, Bingen am Rhein, www.flashaar.de
Menzel Lighting, Ruhpolding, www.menzelleuchten.com
Hansen Neon, Haselund, www.hansen-neon.de
Sigor, Wuppertal, www.sigor.de
Fotos: Lampada, Nürnberg