Wissenschaft
Licht 2 | 2023

Zur Umweltbildung von Lichtplanern

Am Beispiel der Reduktion von Lichtverschmutzung

Die Einführung von Außenbeleuchtung brachte viele Vorteile. Doch es brauchte nicht lange, bis der Mensch anfing, das Licht maßlos einzusetzen – und manchmal zu missbrauchen. Dr. sc. David M. Kretzer und Prof. Dr. phil. Hartmut Kretzer beschreiben in diesem Beitrag beleuchtungsgestalterische und didaktisch-methodische Ansätze.

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1. Einleitung

Wie schwierig sich die nächtliche Nutzung des öffentlichen Raums ohne Außenbeleuchtung gestalten kann, wird durch Erfahrungsberichte aus der Zeit vor der Einführung1 des elektrischen Lichts anschaulich illustriert. So schildert beispielsweise eine 1907 geborene Frau folgende Erinnerungen aus ihrer Kindheit [21]: «Da es […] keinerlei Straßenbeleuchtung gab, mußten die Leute, die in der Finsternis noch einen Weg hatten, immer eine Laterne bei sich tragen. […]. Es kam auch vor, daß jemand ohne Licht unterwegs war und mit einem anderen zusammenstieß […]».

Und eine andere, im Jahr 1914 Geborene berichtet aus ihren Kindheitstagen [3]: «Die Straßen waren bei uns nie beleuchtet, sehr zu unserem Leid, denn wir fürchteten uns in der Dunkelheit, etwa beim Milchholen […]».

Die Einführung von Außenbeleuchtung brachte somit viele Vorteile2. Doch es brauchte nicht lange, bis der Mensch anfing, das Licht mitunter maßlos einzusetzen – und manchmal, wie im Folgenden zu sehen, für seine politischen Zwecke zu missbrauchen. Ein frühes Beispiel hierfür sind die Lichtdome von Albert Speer, welche Teil der nationalsozialistischen Propaganda waren: Durch dicht nebeneinanderstehende und senkrecht in den Himmel strahlende Flakscheinwerfer «entstand der Eindruck eines riesigen Raumes, bei dem die einzelnen Strahlen wie gewaltige Pfeiler unendlich hoher Außenwände erschienen» [39]. Und schon früh wurde hier der negative Einfluss von Außenbeleuchtung auf die Natur deutlich [15] – Hüppop verweist diesbezüglich auf einen Bericht über die Auswirkungen des Lichtdoms vom Reichsparteitag 1937 in Nürnberg (zitiert nach [40]): «[…] Um 20 Uhr leuchten die Scheinwerfer über der Zeppelinwiese auf, die Strahlen brechen sich in den sehr hoch hängenden Wolken. Ich blicke auf, im Leuchtschein erkenne ich sehr hoch ganz kleine glühende, funkelnde Pünktchen in dem gewaltigen Dom umherschweben; sie verschwinden und erscheinen wieder, es sind 4 oder 5 drosselgroße Vögel. Die glühenden Pünktchen werden mehr und mehr, kleine, mittlere und große. Durch die Stille dringt der Ruf der Weißen Bachstelze […]. Dann rufen Sandregenpfeifer […], Potschenkel […] und Flußuferläufer […], die im Lichtschein herumtaumeln. – Es ist starker nächtlicher Vogelzug; eine große Schar Lachmöwen […] zieht in lockerem Verband hinein in den Lichtschein, ganz niedrig über das Fahnenmeer hinweg jagt eine Feldlerche […], ein Zeisig […] sucht auf einer Fahnenspitze zu ruhen, dauernd huschen Kleinvögel über uns hin. Hoch im Lichtkegel schwirren schon 1000 – 2000 Vögel, und immer wieder kann ich feststellen, daß neue Vogelscharen – auch eine Kette Enten – in lockeren und festen Verbänden in den Lichtkegel hineinfliegen. Riesengroß war die Zahl der in sehr großer Höhe wie ein Sternenregen schwärmenden Vögel; 4000 Stück ist sicher nicht zu hoch geschätzt. – Ganz dicht über den Lichtquellen, bis zu 30 – 40 m Höhe, jagen die spätfliegenden Schmetterlinge, die den in der Höhe schwirrenden Vögeln gleichsehen.»

Mittlerweile sind solche und andere negative Auswirkungen von künstlicher Beleuchtung auf die Umwelt weiter dokumentiert und erforscht worden [siehe z.B. 8, 34, 38, 2, 41, 19, 23]. Daraus ergibt sich der dringende Handlungsbedarf, unnötige Lichtemissionen möglichst zu vermeiden, wodurch dem Lichtplaner3 als Gestalter von Beleuchtungsanlagen eine zentrale Verantwortung zukommt. Der hier vorliegende Artikel diskutiert die Bedeutung von lichtemissionsbezogener Umweltbildung als Bestandteil der Lichtplanungslehre.

2. Umweltbildung als Teil der Lichtplanungslehre

Abb.: Die Lichtplanungslehre findet in verschiedenen Formaten statt. dotshock / shutterstock.com

Die Lichtplanungslehre findet in verschiedenen Formaten statt. Dazu gehören insbesondere die Hochschulbildung (beispielsweise die Lighting Design Studiengänge an der HAWK Hildesheim sowie an der HS Wismar) und die Berufsbildung (zum Beispiel im Rahmen der Ausbildung zu gewissen Elektroberufen, als Weiterbildungsangebot lichttechnischer Gesellschaften oder als firmeninterne Schulungen).

Narisada und Schreudern [32] beschrieben 2004 in ihrem «Light Pollution Handbook», dass das Verhältnis zwischen Astronomen4 und Lichtplanern in der Vergangenheit oft alles andere als von gegenseitigem Verständnis geprägt war – es verlief ein tiefer Graben zwischen diesen beiden Professionen5. Verschiedene Publikationen [z.B. 7, 4, 9, 13] aus den Reihen der Lichtplaner während der vergangenen Jahre zeigen aber, dass sich viele von ihnen dem Thema Lichtverschmutzung gegenüber geöffnet haben und Lösungs- respektive Linderungsstrategien erarbeitet haben. Es wird trotzdem aber eine starke Zunahme von Lichtemissionen dokumentiert – Sánchez de Miguel et al. zeigen beispielswiese anhand von Satelliten-Daten, dass die weltweiten Lichtemissionen zwischen 1992 und 2017 um rund 49 % zugenommen haben [36]6. Die Gründe für diese Zunahme sind vielschichtig. Beispielsweise kann davon ausgegangen werden, dass die wachsende Weltbevölkerung und die damit in Verbindung stehende Zersiedlung zu einem Mehr an Beleuchtung auf der Erde geführt hat und führt. Kyba et al. begründen die Zunahme der Beleuchtungsintensität sowie des Beleuchtens von Bereichen, die vorher unbeleuchtet waren, mit der zunehmenden Lichtausbeute von Lichtquellen und den daraus resultierenden geringeren Kosten des Betriebs einer Leuchte [25]: «Wenn Licht günstiger wird, führt das dazu, dass viele Personen mehr als sonst beleuchten, und dass manche Bereiche, die vorher unbeleuchtet waren, nun gegebenenfalls beleuchtet werden7». Beim letztgenannten Grund wird deutlich, welche Rolle bei der Zunahme von Lichtemissionen die Planung einer Beleuchtungsanlage spielt, also die bewusste Festlegung, wie verschiedene Planungsparameter umzusetzen sind8. Wissensvermittlung an Lichtplaner9 über die negativen Umweltauswirkungen von Beleuchtung auf der einen Seite sowie über effektive Strategien, um unnötige Lichtemissionen zu reduzieren, auf der anderen Seite gilt es daher als besondere Chance wahrzunehmen und zu nutzen, um Lichtverschmutzung zu reduzieren.

Flottmann [10] zeigt auf, dass von Staat, Gesellschaft und öffentlichen Institutionen immer wieder gefordert wird, dass eine Schule eine Erziehungs- beziehungsweise Aufklärungsfunktion übernehmen müsse. Diese Funktion müsse Schule auch im Bereich der Umweltbildung übernehmen. Daher sei die Formulierung entsprechender Ziele in einer Schulphilosophie unabdingbar, argumentiert er. Zur Schulphilosophie führt er weiter aus, dass sie Leitvorstellungen zur Entwicklung einer Schule beinhaltet, die pädagogisch legitimiert sind, dass sie den Charakter eines pädagogischen Werte- und Normensystems hat und dass sie sich an künftigen Anforderungen, die berufliche Tätigkeit sowie gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen erfordern, orientiert.

Somit erscheint es auch im Kontext von Lichtplanungslehre notwendig, dass das Ziel der Reduzierung von unnötigen Lichtemissionen als Teil der Schulphilosophie von Institutionen, die Lichtplaner ausbilden, formuliert wird. Denn gemäß Rauner [35] «werden Fachkräfte benötigt, die auf die Gestaltung des ökologischen Zeitalters vorbereitet sind», was «eine große Herausforderung für die Welt der beruflichen Bildung» darstellt.

Von der Schulphilosophie führt der Weg zum Curriculum einer Institution, denn das Curriculum wird von den Werten und Zielen einer Bildungseinrichtung bestimmt [1]. Kaiser und Brettschneider [18] argumentieren, dass «[w]enn man Umweltbildung inhaltlich und organisatorisch im schulischen Curriculum absichern will, [es] […] von entscheidender Bedeutung [ist], daß die Umweltproblematik integrativ in den bestehenden Lehrplänen verankert wird». Sie zeigen auf, dass es notwendig ist, die Lehrpläne aller beteiligten Fächer aufeinander abzustimmen und darüber hinaus, dass in den Abschlussprüfungen die umweltrelevanten Inhalte entsprechend berücksichtigt werden [18]. Beim Curriculum einer Institution, die Lichtplanung vermittelt, ist dieser Aspekt nicht zuletzt deshalb essenziell, weil Zielkonflikte und Synergien verschiedener Aspekte der Planung in den Blick genommen werden sollten (siehe z.B. [2, 22]).

Abb.: Wechselseitige Reflexion als integraler Bestandteil der Umweltbildung. Jacob Lund / shutterstock.com

In Bezug auf die zu vermittelnden (und somit im Curriculum zum Ausdruck kommenden) Werte sei an dieser Stelle angemerkt, dass für die Vermittlung von Gestaltungs- respektive Designkompetenzen10 an Hochschulen die Studenten unter anderem Kurse absolvieren, in denen sie an konkreten Designprojekten zu arbeiten haben (siehe beispielsweise [29]). An diesen Kursen wirken nicht selten auch Tutoren und Prüfer mit, die keinen primär akademischen Hintergrund haben, sondern in «der Industrie»11 tätig sind [29, 33]. Es kann daher zu einem Wertekonflikt kommen – auf der einen Seite die Werte der Bildungsinstitution und auf der anderen Seite diejenigen der Industrie [33]. Was die Lichtplanungs- beziehungsweise Lighting Design-Lehre betrifft, ergeben sich diesbezüglich somit sowohl Chancen als auch Risiken, falls Vertreter der Industrie bei der Wissensvermittlung mitwirken – je nachdem, welchen Standpunkt «die Industrie» zum Thema Lichtverschmutzung einnimmt. Daher erscheint es notwendig, von Seiten der Bildungseinrichtung den Studenten beim Arbeiten unter derartigen Rahmenbedingungen den notwendigen «Schutzraum» zu bieten, um die lichtverschmutzungsbezogenen Aspekte der Schulphilosophie auch konsequent in ihren praktischen Projekten umzusetzen zu können – selbst, wenn manche Tutoren und Prüfer eine andere Haltung diesbezüglich einnehmen12. Hierbei spielt wiederum das Curriculum eine wichtige Rolle, denn es zeigt zum einen den Studenten klar und transparent, was von ihnen erwartet wird, und es gewährleistet zum anderen eine Kohärenz zwischen dem Erlernten und der Benotung (siehe [1]).

3. Ansätze zur Vermeidung von Lichtverschmutzung

Im Oktober 2022 fand im Rahmen der Tschechischen EU-Ratspräsidentschaft der «Workshop Light Pollution 2022» in Brno statt, an dem unter anderem Repräsentanten von 19 EU-Mitgliedsstaaten, der Europäischen Kommission sowie Akademiker teilnahmen [31]. Als Ergebnis dieses Workshops wurde der Brno Appeal to reduce light pollution in Europe veröffentlicht, welcher neben anderem «drei goldene Regeln für die richtige Beleuchtung» vorschlägt [31]:

  1. Beleuchte nur dort, wo es für die Öffentlichkeit oder die Arbeit erforderlich ist, und verwende gegebenenfalls Abschirmungen, um eine Beeinträchtigung anderer Bereiche zu vermeiden;
  2. Richte das Licht nicht auf die obere Hemisphäre oder auf empfindliche Lebensräume (einschließlich natürliche Gewässer) aus;
  3. Bestimme den Zeitpunkt, die Intensität, die spektrale Verteilung und die Farbtemperatur des Lichts in Abhängigkeit vom Bedarf und den Umgebungsbedingungen.13

Die International Dark-Sky Association veröffentlichte zusammen mit der Illuminating Engineering Society im April 2020 fünf Regeln für eine verantwortungsvolle Außenbeleuchtung [16]:

  1. Nützlich: Jedes Licht sollte einem klaren Zweck dienen.
  2. Zielgerichtet: Jedes Licht sollte nur dahin gelenkt werden, wo es auch gebraucht wird.
  3. Geringe Lichtintensitäten: Licht sollte nicht heller sein als notwendig.
  4. Gesteuert: Licht sollte nur dann eingeschaltet werden, wenn es auch gebraucht wird.
  5. Farbe: Verwende wärmere Lichtfarben, wo immer möglich.14

Und das Bundesamt für Umwelt in der Schweiz veröffentlichte im Oktober 2021 sieben Grundsätze zur Vermeidung unnötiger Lichtemissionen [2]:

  1. Notwendigkeit: Nur beleuchten, was beleuchtet werden muss.
  2. Intensität / Helligkeit: Nur so hell beleuchten, wie nötig, das heißt, die Bedürfnisse sind mit der geringstmöglichen Gesamtlichtmenge abzudecken.
  3. Lichtspektrum / Lichtfarbe: Sorgfältige, auf den Beleuchtungszweck und den Beleuchtungsort (Umgebung berücksichtigen) abgestimmte Wahl des verwendeten Lichtspektrums.
  4. Auswahl und Platzierung der Leuchten: Passenden Leuchtentyp wählen und Leuchten geeignet platzieren, damit die Beleuchtung möglichst präzise und ohne unnötige Abstrahlungen in die Umgebung erfolgt.
  5. Ausrichtung: Grundsätzlich von oben nach unten beleuchten. Die Leuchten bei der Montage präzise ausrichten.
  6. Zeitmanagement / Steuerung: Die Beleuchtung nach Möglichkeit bedarfsgerecht steuern und zeitweise ausschalten oder reduzieren.
  7. Abschirmungen: Zusätzliche Abschirmungen in spezifischen Problemfällen.

Diese jeweils drei, fünf und sieben Prinzipien für die Außenbeleuchtung haben große inhaltliche Schnittmengen und sie erscheinen grundsätzlich (auch für die Lehre) als gute Basis zur Vermeidung von Lichtverschmutzung. Allerdings weisen Außenbeleuchtungsanlagen in ihrer technischen Gestalt große Unterschiede auf: Die Beleuchtung einer Kirchenfassade ist beispielsweise völlig anders zu bewerkstelligen als die Beleuchtung einer Straße. Entsprechend ist es zielführend, Strategien zur Vermeidung von Lichtverschmutzung für verschiedene Beleuchtungsanwendungen zu erarbeiten. Hierbei helfen die «Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen» des Bundesamts für Umwelt der Schweiz, in dem es seine sieben Grundsätze (siehe oben) exemplarisch auf verschiedene Beleuchtungssituationen und -anlagen übertragen hat, nämlich beispielsweise in Bezug auf die Beleuchtung von Straßenverkehrsinfrastrukturen, Sportinfrastrukturen, Industrieanlagen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden [2].

Zur Klärung von Fragen, die lichttechnische und planerische Feinheiten betreffen, eignen sich darüber hinaus die Publikationen «Empfehlungen für die Messung, Beurteilung und Minderung von Lichtimmissionen künstlicher Lichtquellen» [7], «Guide to limiting obstrusive light» [4], «Hinweise zur Messung, Beurteilung und Minderung von Lichtimmissionen» [26] und «Guide on the Limitation of the Effects of Obtrusive Light from Outdoor Lighting Installations»[9], um einige Beispiele zu nennen.

Die oben angeführten Empfehlungen, die jeweils auf drei, fünf oder sieben Prinzipien basieren, enthalten alle die Fragen nach der Notwendigkeit von Beleuchtung sowie nach der angemessenen Beleuchtungsintensität in einer gegebenen Situation. Dies sind sehr entscheidende Fragen, denn wie Boyce ausführt [4], verschwindet «im Vergleich zu den meisten anderen Formen von Verschmutzung […] das […] Licht [und damit die Lichtverschmutzung] sehr schnell, sobald die Lichtquelle ausgeschaltet wird15». Lichtplanung ist eine kreative Tätigkeit, was auch durch die synonym verwendeten Begriffe Lighting Design und Lichtdesign zum Ausdruck kommt. Und Kreativität birgt ein beachtliches Potential, um Lichtverschmutzung zu reduzieren. Dies wird anhand von folgendem Beispiel aus Leslie und Rogers Publikation «The Outdoor Lighting Pattern Book» ersichtlich [27]. Sie erläutern darin drei unterschiedliche Strategien für die Beleuchtung eines Grundstücks mit Blick auf dessen nächtliche Sicherheit16:

Bei der ersten Strategie wird das gesamte Areal hell beleuchtet, um dunkle Bereiche zu verhindern, Leute auf dem Areal sichtbar zu machen und abschreckend auf Eindringlinge zu wirken (da der Eindruck vermittelt wird, dass das Areal bewacht wird). Bei der zweiten Strategie wird das Areal selbst nicht beleuchtet, aber seine Zugänge – und zwar mit tief montierten Flutlichtern, um potentielle Eindringlinge zu blenden. Die Blendung soll dazu führen, dass diese sich keinen guten Überblick verschaffen können, was sich auf dem Grundstück befindet und wie gut es bewacht wird. Zudem wären die Eindringlinge so selber für Überwachungskameras und Sicherheitsleute sichtbar. Die dritte Strategie ist, überhaupt keine Beleuchtung zu installieren, um so keine Aufmerksamkeit auf das Grundstück zu lenken (alternativ schlagen Leslie und Rodger bei der dritten Strategie vor, dass die Beleuchtung durch Bewegungsmelder eingeschaltet wird).

Welche dieser drei Strategien die angemessenste ist, ist kontextabhängig, und es sei zudem jedem überlassen, sich seine eigene Meinung über die Qualität dieser drei Strategien zu bilden. Auffallend ist aber, dass zwischen Strategie 1 (viel Licht) und Strategie 2 (kein Licht) in Bezug auf die Lichtemissionen ein großer Unterschied besteht, obwohl alle Strategien zum Ziel haben, die nächtliche Sicherheit des Grundstücks zu erhöhen.

Dass auch Nichtbeleuchten ein – obwohl es paradox klingt – adäquates Beleuchtungskonzept darstellen kann, wird ebenso an einem anderen Beispiel deutlich: Andreas Schulz, Lichtplaner und Professor für Lighting Design, entschied sich bewusst, das interreligiöse Modellprojekt «House of One» in Berlin in angemessener Stille stehen zu lassen, indem er es nicht beleuchtet [14].

Diese zwei Beispiele illustrieren, dass es bei der Planung von Beleuchtungsanlagen essenziell ist, unterschiedliche gestalterische Konzepte mit Blick auf die daraus resultierenden Lichtemissionen als Teil des Gestaltungsprozesses zu entwickeln und diese gegeneinander abzuwägen, um auf diese Weise die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Das Leitprinzip sollte dabei die Frage sein, ob es kreative Alternativen gibt, bei denen mit (noch) weniger Licht die Designintention trotzdem (oder gerade deshalb) zufriedenstellend erfüllt werden kann17. Institutionen, die Lichtplanung respektive Lighting Design lehren, können mit der Vermittlung einer solchen Herangehensweise und einer daraus resultierenden Erwartungshaltung im Rahmen der Leistungsbewertung (etwa bei Projektarbeiten) ein positives Umwelthandeln der Kursteilnehmer und Studenten fördern – statt nur deren Umweltbewusstsein durch Wissensvermittlung zu erhöhen18.

Dabei ist wichtig zu betonen, dass Lichtplanung eine interdisziplinäre und kreative Tätigkeit darstellt, die auf komplexe Rahmenbedingungen einzugehen hat, was die Berücksichtigung von beispielsweise der zu beleuchtenden Umgebung, ihrer Nutzung, ihrer Nutzer, der vorhandenen Architektur [12], der Kosten, der technologischen Möglichkeiten [6] und möglicher Zielkonflikte [2, 22] erfordert. Daher gilt es, mit den Studenten oder Kursteilnehmern die Handlungskompetenz zu fördern, selbständig umweltorientierte Beleuchtungskonzepte für unterschiedliche situative Rahmenbedingungen, welche gegebenenfalls zueinander im Widerspruch stehende Anforderungen an die Beleuchtung mit sich bringen, zu entwickeln.

4. Fazit

Die Einführung von Außenbeleuchtung brachte den Menschen zunächst viele Vorteile. Dem gegenüber stehen nachweislich viele negative Auswirkungen durch Lichtemissionen auf Flora und Fauna. Und auch der Mensch kann durch Lichtemissionen in seinem Befinden gestört werden. Daher kommt dem Lichtplaner als Gestalter von Beleuchtungsanlagen eine große Verantwortung zu, da seine Entscheidungen bei der Planung das Ausmaß der Lichtverschmutzung zentral beeinflussen. Entsprechend wichtig ist daher die Berücksichtigung von Umweltbildungsaspekten19 in der Ausbildung von Lichtplanern, um sie zu Fachkräften zu machen, die in der Lage sind, adäquat auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit sowie auf zukünftige zu reagieren. Die Reduktion von Lichtemissionen sollte folglich Teil der Schulphilosophie von Institutionen für die Ausbildung von Lichtplanern sein und die Problematik der Lichtverschmutzung integrativ im Lehrplan verankert sein. Es gibt bereits verschiedene Konzepte, um die von Beleuchtungsanlagen verursachte Lichtverschmutzung möglichst gering zu halten. Da Lichtplanung jedoch eine interdisziplinäre und kreative Profession darstellt, die auf verschiedenartige Nutzungssituationen und mitunter auch auf komplexe bauliche Kontexte zu reagieren hat, gilt es bei den Studenten oder Kursteilnehmern eine Handlungskompetenz zu fördern, die sie dazu befähigt, auch selbständig Lösungsansätze für unterschiedliche Beleuchtungssituationen zu entwickeln. Jedoch ist es wichtig zu betonen, dass die Verantwortung für eine angemessene Umweltbildung im Bereich der Lichtplanung nicht nur bei den entsprechenden Bildungseinrichtungen zu suchen ist, denn «[…] [Bildungs]angebote ermöglichen Bildung, produzieren sie aber nicht» [37]. Die Steuerungsmöglichkeiten der Lehrkräfte bleiben stets indirekt: Bilden kann sich jeder folglich nur selbst, was voraussetzt, dass er dazu gewillt ist (ebenda).

5. Didaktisch-methodischer Kommentar20

Der Schlusssatz des vorausgehenden Artikels von David Kretzer markiert die Anschlussstelle für den hier vorgelegten «didaktisch-methodischen Kommentar» zum Thema. Mein Beitrag geht nicht von der Ausbildungsinstitution und deren Curricula aus – beides fraglos wichtige Elemente der Diskussion, sondern von den dort Lehrenden und den von diesen Unterrichteten.

Seit 1972, dem Bericht des Club of Rome, hat die Umweltproblematik und die Endlichkeit der irdischen Ressourcen Eingang in den pädagogischen allgemeindidaktischen und vor allem fachdidaktischen Diskurs gefunden. An allgemeindidaktischen Positionen verweise ich vor allem auf Wolfgang Klafki [20] und Gerhard Mertens [30]21. Klafki öffnet in den 80er Jahren sein kategoriales Allgemeinbildungskonzept, indem er es als Bildung für alle Menschen und als Entfaltung aller menschlichen Fähigkeiten und Dispositionen im Medium des Allgemeinen ausweist und für dieses Allgemeine eine Unterrichtsauswahl an Themen und Unterrichtsreflexion im Horizont von fünf «epochaltypischen Schlüsselproblemen» vorschlägt. Es handelt sich, hier summarisch wiedergegeben, um

  1. die Friedensfrage und eine entsprechende Friedenserziehung
  2. die Umweltfrage
  3. die gesellschaftlich produzierte Ungleichheit
  4. die neuen Technologien, Informations- und Kommunikationssysteme
  5. Subjektivität und Ich-Du-Beziehungen22.

Der Mensch muss, um «allgemeingebildet» zu sein, in jedem der fünf Felder problemsichtig und methodenkompetent werden, um je nach Alterslage soweit lösungsfähig zu sein und die kontroversen Lösungsansätze zu kennen, um situativ individuell begründet human in neuer Perspektive handeln zu können. Dem anspruchsvollen didaktischen Konzept entsprechen vielfältige, auch handlungsorientierte Methoden. Klafkis Ansatz wurde von vielen Fachdidaktikern aufgenommen und ist meines Erachtens auch heute im weltweiten Maßstab zukunftsfähig, wobei in jedem der fünf großen Problemfelder Teilprobleme zu identifizieren und zu bearbeiten sind, die eine sorgfältige Sachanalyse erfordern.

Weder Klafki noch Mertens gingen davon aus, dass es Theorien geben könnte, die die Abschaffung des Menschen durch den Menschen ermöglichen würden. Vor dieser für ihn nur theoretischen Möglichkeit warnte Jonas [17] bereits vorher mit naturrechtlicher und philosophischer Begründung eindeutig.

Jonas formuliert, dass in der Weiterführung von Kants kategorischem Imperativ («Handle so, dass die Maxime deines Handelns die Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein kann») die Überlebensfähigkeit und Überlebensmöglichkeit des Menschen, also seine Zukunftsdimension, ein zentrales nicht hintergehbares Postulat jeder humanen Philosophie sein muss, die Jonas mit dem «Prinzip Verantwortung» grundlegt23 und genauer auf eine auch humanökologische Einbettung unserer pädagogischen Reflexion verweist.

Es stellt sich nun die Frage, wie die personale Umweltbildung der in Instituten wie Fachhochschulen Tätigen, das heißt der Dozenten und Dozentinnen, sowie der von ihnen unterrichteten zukünftigen Lichtplaner gelingen kann, konkret, wie ausbildungsnotwendiges Wissen so vermittelt werden kann, dass die Beteiligten in einem offenen Selbstbildungsprozess zunächst im engeren Bereich der Lichtverschmutzung problemsichtiger, urteilsfähiger und handlungssicherer werden und zugleich die Vernetzung des engeren mit den anderen epochaltypischen Schlüsselproblemen erkennen. Es geht also auch um die Förderung vernetzten Denkens und Handelns.

Auch ein historisches Lichtverschmutzungsbeispiel (siehe oben) kann diese Interdependenz zeigen: Speers Lichtdome waren Ästhetisierung der Macht, peilten Bewunderung und Unterwerfung an, dienten gerade nicht dem Frieden, schadeten bereits damals erkennbar der Fauna, verlangten Energie und Ressourceneinsatz ohne jeden wirtschaftlichen Nutzen. Sie standen im Dienst einer Herrschaftsideologie, die die Ungleichheit zwischen einem «Herrenvolk» und Menschen minderer Zuschreibungen verherrlichte, nutzten modernste elektrische Techniken, nicht um Lebensqualität zu verbessern, sondern um Menschen einzuschüchtern und zugleich zu manipulieren, sie unterminierten die reflektierte Subjektivität des Einzelnen durch seine Entpersonalisierung im Block der Massen angesichts der Überhöhung des «Führers» und durch das Ideologem: Du bist nichts, dein Volk ist alles.

Um ähnlich anspruchsvolle Ziele personaler Umweltbildung zu erreichen, sind folgende unterrichtlichen Verfahren aus pädagogischer Sicht denkbar:

  1. Die Dozenten machen zum Thema Lichtverschmutzung jeweils neu im Hinblick auf die konkrete Lerngruppe und das Curriculum eine sorgfältige Sachanalyse und planen eine Sequenz mehrerer Stunden zum Thema: Was soll behandelt werden, was nicht (beispielsweise das Thema Reklamebeleuchtung)? Sie bereiten das Thema mit Materialien zu kontroversen Positionen vor.
  2. In einer «offenen Phase» (eingeleitet mit einem stummen Impuls oder einer Provokation wie «Ist Lichtverschmutzung ein Zeitgeistthema?») schweigt der/die Unterrichtende etwa drei Minuten und hört sich die subjektiven Statements der Teilnehmer an, notiert sie stichwortartig, kommentiert sie aber zunächst nicht.
  3. In einer Sammelphase werden am Whiteboard oder an der Tafel die wichtigsten Statements von den Teilnehmern festgehalten.
  4. Die Unterichteten bestimmen, in welcher Reihenfolge die Teilaussagen behandelt werden.
  5. Der Dozent bietet einen kontroversen Materialpool zu den Teilaspekten an, soweit er sie vorhersehen konnte.
  6. Die Teilnehmer arbeiten nach der Abfolge Einzelarbeit, Partnerarbeit, Plenum (mit Zeitvorgaben durch den Dozenten) und tragen ihre Ergebnisse vor, die in einem strukturierten Tafelbild gesichert werden, jede Stundensitzung abschließt und eventuell die Perspektive auf die nächste Sitzung öffnet.
  7. Am Ende der Sequenz werden Bezüge hergestellt, bei denen die einzelnen Teilnehmer ihren Interessenschwerpunkt beim Thema Lichtverschmutzung, durch die Unterrichtssequenz problematisiert und vertieft, weiterführen – eventuell in einer Bachelor- oder Masterarbeit. Themen können beispielsweise sein: Licht(verschmutzung) und Industrialisierung, Circadianer Rhythmus und Nachtarbeit, Beleuchtung und nachtaktive Tiere, Licht(verschmutzung) und Reklame, Licht(verschmutzung) und Kriminalitätsprävention, Nachhaltige Beleuchtung für den Globalen Süden, Licht und Macht: Schattenseiten des Leuchtkörpers, Licht(verschmutzung) und Kultur.

Da alle Lichtplaner im Beruf in konkreten Entscheidungssituationen stehen, ist es für sie wichtig, jeweils ihr fachliches und künstlerisches Selbstverständnis in einen Abgleich auch mit den anderen Schlüsselproblemen zu bringen. Das heißt konkret durch eine präzise Problemsichtigkeit und Probleminterdependenz Spielräume und Grenzen ihrer Problemlösefähigkeit auszuloten. Auf diesem Weg kommen sie von Ansichten zu Einsichten, sie profitieren (Dozenten wie Studenten) von einem nie abgeschlossenen Selbstbildungsprozess, bei dem auch die Dozenten von den Studenten lernen. Das schon im Altertum bekannte Diktum «Lernend lehren wir und lehrend lernen wir» fasst den Sachverhalt prägnant merkfähig zusammen, der ausdifferenziert so lauten kann: Es kommt darauf an, durch unterrichtliche Prozesse und Arrangements Menschen zu befähigen, in humanökologischer und naturökologischer Perspektive fachlich korrekt, sprachlich prägnant sowie intersubjektiv überprüfbar die Komplexität unserer natürlichen und der vom Menschen geschaffenen Wirklichkeit und ihrer vom Menschen gemachten symbolischen Repräsentationssysteme begründet in humaner Perspektive zu reduzieren, um individuelles – und wenn möglich soziales – Handeln oder Nichthandeln vorzubereiten.

Anmerkungen

1 Gemeint sind hier beispielsweise Vorteile an dem jeweiligen Wohnort der Berichtenden.

2 Zu den Vorteilen von öffentlicher Beleuchtung siehe [5].

3 Synonym wird in diesem Artikel auch die Bezeichnung »Lighting Designer« verwendet.

4 Astronomen stellen eine Interessengruppe neben weiteren dar, welche sich für einen möglichst geringen Einsatz von künstlichem Licht im Außenraum einsetzt.

5 Originaltext: »Not so long ago, many astronomers considered lighting engineers as greedy misers who had no other goal in life that to sell as many lamps and as much electricity as possible. On the other hand, many lighting engineers considered astronomers as absent-minded theorists who used lots of taxpayers‘ money tostudy, from the tops of distant mountains, matter that is without any significance whatsoever. The relation between astronomers and lighting engineers has been strained in the past, but did improve considerably sincethen« [32].

6 In diesem Zusammenhang sei auch auf die jüngst veröffentlichten Ergebnisse einer Citizen Science-Untersuchung von Kyba et al. verwiesen, die basierend auf menschlichen Beobachtungen innerhalb der Jahre 2011 bis 2022 einen Anstieg der Himmelshelligkeit von 7 bis 10 % pro aufzeigt [24].

7 Aus dem Englischen übersetzt: »when light becomes cheaper, many users will increase illumination, and some previously unlit areas maybecome lit« [25].

8 In diesem Fall betrifft dies den Planungsparameter »Lichtmenge«.

9 Dies schließt im weitesten Sinne auch nichtprofessionelle Lichtplaner – beispielsweise eine Privatperson, die den Außenbereich ihres Eigenheims beleuchtet – mit ein. Auf diese Personengruppe konzentriert sich dieser Artikel jedoch nicht.

10 Wie zu Beginn dieses Kapitels erläutert, bezeichnen verschiedene Hochschulen ihr Lichtplanungs-Lehrangebot als »Lighting Design« Studiengang.

11 Damit sind auch Designbüros gemeint.

12 Siehe diesbezüglich auch [33].

13 Originaltext: »[1.]only illuminate where and when necessary for public needs or work task, use shields if needed to avoid spill-over; [2.] do not direct the light towards the upper hemisphere or towards vulnerable habitats including natural bodies of water; [3.] regulate the timing, intensity, spectral distribution and colour temperature of the lights based on needs and environmental conditions«

14 Originaltext: »[1.]Useful: All light should have a clear purpose [2.] Targeted: Light should be directed only to where needed [3.] Low light levels: Light should be no brighter than necessary [4.] Controlled: Light should be used only when it is useful [5.]Color: Use warmer colorlights where possible«

15 Originaltext: »Unlike most other forms of pollution, when the light source is extinguished, the[…] light goes away very rapidly.»

16 Die im Originaltext verwendete Bezeichnung ist »enhancethesecurityofproperty«.

17 In diesem Zusammenhang sei auch auf die Erfahrung beim Erstellen verschiedener Licht-Masterpläne für Städte verwiesen, dass die Reduktion der Lichtemissionen der Qualität des Ortsbildes in der Nacht dienen kann – wenn nämlich Stadtteile bereits derart hell sind, dass Sehenswürdigkeiten gar nicht mehr zur Geltung gebracht werden können [2]. Es erscheint daher sinnvoll, das zu beleuchtende (oder eben nicht zu beleuchtende) «Objekt» nicht isoliert zu betrachten, sondern den Gesamtkontext in den Blick zu nehmen (ebenda). So sollte in diesem Zusammenhang beispielsweise auch das Vorhandensein eines nahegelegenen Naturschutzgebietes bei der Planung einer Beleuchtungsanlage berücksichtigt werden.

18 Zu den zwei Aspekten Umweltbewusstsein und Umwelthandeln siehe auch [37].

19 An dieser Stelle sei angemerkt, dass es bei der Umweltbildung im Bereich Lichtplanung nicht nur den Aspekt Lichtverschmutzung zu berücksichtigen gilt, sondern zum Beispiel auch die Themen Energieverbrauch sowie Leuchtenproduktion und -entsorgung (siehe z. B. [11, 28, 42]).

20 Verfasst von Prof. Dr. Hartmut Kretzer.

21 Erstauflage von Klafkis Neuen Studien zur Bildungstheorie und Didaktik im Jahr 1985, hier Angaben nach der 5. Auflage.

22 [20], S. 143 ff.

23 [17], S. 37, 80, 85

Literaturverzeichnis

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Weitere Informationen:

Autoren: Dr. sc. David M. Kretzer ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter zuständig für den Bereich Lichtemissionen beim Bundesamt für Umwelt in Bern. Er ist Referent des LiTG-Kollegs und hat an Hochschulen in Deutschland, der Schweiz, Schweden und China Lichtplanungsvorlesungen gehalten. David Kretzer referiert zum Thema Lichtverschmutzung für die SLG, die Sanu Future Learning AG und die HEIG-VD. Er ist zudem Mitglied der SLG-Fachgruppe Lichtemissionen. Der vorliegende Artikel entstand nicht im dienstlichen Auftrag.

Prof. Dr. phil. Hartmut Kretzer war 27 Jahre Leiter des Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien in Oldenburg. Seit 2006 ist er Honorarprofessor für Schulpädagogik an der dortigen Carl von Ossietzky Universität.

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