Neue Aufenthaltsqualität
Im Rahmen der Regionale wurde die Staumauer am Möhnesee im Sauerland zu einem touristischen Hotspot entwickelt, der die Kraft des Wassers erlebbar macht und gleichzeitig zum Verweilen einlädt. Licht spielt bei dieser Transformation eine besondere Rolle.

Die Regionale ist ein Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, um in einem dreijährigen Rhythmus jeweils einer Region die Möglichkeit zu bieten, mit wegweisenden Projekten ihre Stärken, charakteristischen Merkmale und Qualitäten herauszuarbeiten und die Wirtschaft, den Tourismus oder nachhaltige Entwicklung zu fördern. Als im Jahr 2013 die neu gegründete Region Südwestfalen den Zuschlag erhielt, gerieten schnell die fünf großen Gewässer im Sauerland in den Fokus: der Bigge- und Listersee, der Hennesee, der Möhnesee, der Sorpesee und der Diemelsee. Alle diese Seen sind nicht natürlichen Ursprungs, sondern durch künstlich angelegte Talsperren entstanden, die der Trinkwasserversorgung der Menschen im Ruhrgebiet, dem Hochwasserschutz und der Energiegewinnung dienen. Für die Menschen im Sauerland und die vielen Gäste in der Region sind diese Seen aber auch beliebte Freizeit- und Erholungsräume. Wander- und Fahrradwege laden zu eindrucksvollen Naturerlebnissen ein und in den Seen lässt es sich ausgezeichnet schwimmen, segeln, Tretboot fahren, angeln, surfen oder tauchen.


Licht und Wasser
Der Möhnesee mit seiner 40 Meter hohen und 650 Meter langen Staumauer wurde als Schlüsselprojekt auserkoren, um durch die Inszenierung der Staumauer sowie des Vorplatzes durch Licht die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die Bedeutung des Elements Wasser für die Region sichtbar und erlebbar zu machen.
Nach einer sechsjährigen Bewerbungs- und Planungsphase wurde das Projekt im Jahr 2019 schließlich umgesetzt. Gab es zuvor auf der Staumauer lediglich einige Laternen, um für ein Mindestmaß an Sicherheit zu sorgen, sah das Lichtkonzept des Büros Lichtforum GmbH mit Sitz in Arnsberg vor, die gesamte Staumauer sowie den Vorplatz in die Beleuchtung miteinzubeziehen. Aus einem funktionalen Bauwerk wird so ein gestalterisches Element, das Teil der Landschaft wird und eine Geschichte erzählt. Am Zugang zum See bietet eine große Lichtstele Orientierung und weist den Besuchern den Weg. Als verbindendes Element soll eine solche Stele an allen großen Seen im Sauerland installiert werden, um so eine Wiedererkennung und Identität für die gesamte Tourismusregion zu schaffen.
Die zentrale Vorgabe für die eingesetzten Leuchten war eine maximale Entblendung, um den Blick auf das Wasser und die Staumauer auch in den Abendstunden angenehm zu gestalten und die Tiere des umgebenden Naturraums zu schützen. Auch deshalb fiel die Wahl der Planer auf die Lichtlinie »OHR1 4020«, deren Optiken das Licht zielgenau dorthin bringen, wo es hingehört. Hinzu kommt die robuste Bauweise durch Vergusstechnologie, die die Leuchten gegen Starkwetterereignisse, Hitze und Vandalismus schützt.Eine weitere Besonderheit ist die Beleuchtung der Sitzgelegenheiten. Die Leuchten sind direkt in die Sitzflächen integriert. So sind die Bänke in der Dunkelheit einfach und sicher zu finden. Sitzt man auf der Bank, lässt sich die Atmosphäre und der Blick auf den See genießen, ohne durch Streulicht abgelenkt oder geblendet zu werden. Die Lichtkontraste erzeugen eine anregende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Die Lichteinsätze »OHR2« sind Weiterentwicklungen der »OHR1 4020« und bauen auf der Technologieplattform »Elements« von InstaLighting auf. Die Vielfalt von verfügbaren Abstrahlwinkeln ermöglicht Lichtkonzepte, die individuell an die Umgebung und die Architektur angepasst werden können. Die Mikroreflektoren der »OHR2« sind noch präziser und dadurch effizienter im Energieverbrauch.Abgerundet wird das Lichtkonzept durch die Anstrahlung der Begrenzungsmauer, die den Uferbereich markiert und stimmungsvoll nachzeichnet. Die in die Mauer integrierten Lichtlinien bringen die Struktur der Natursteine durch warmweißes, materialgerechtes Licht besonders zur Geltung. Die Umgestaltung des Vorplatzes der Staumauer macht eindrucksvoll deutlich, wie Licht dazu beitragen kann, neue Orte der Begegnung und Freizeitgestaltung mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu schaffen. Für die Gemeinde Möhnesee ist die Umgestaltung Teil ihres Tourismuskonzepts und trägt zur Identitätsbildung der gesamten Region bei.

Weitere Informationen:
Beleuchtung/Ausführung: InstaLighting, Brilo, www.instalighting.de; TL-Vertrieb GmbH & Co. KG, Ense, www.tlv-licht.de
Elektroplanung: Elektro Aßhoff GmbH, Möhnesee, www.elektro-asshoff.de
Fotos: Boris Golz