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Licht 9 | 2022

LUXIS 2022 vergeben

Am 11. November 2022 fand als krönender Abschluss der LICHTWOCHE München die feierliche Preisverleihung des »LUXI – der LICHT-Preis« statt. In vier Kategorien gab es 26 Einreichungen aus fünf Hochschulen. Mit dabei waren auch wieder Unternehmen und Start-ups.

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Abb.: So sehen Sieger aus. Die LUXI-Gewinner 2022 (v.l.n.r.): Florian Meigel (re.) mit Juror Lukas Heintschel, Rebekka Insam (re.) mit Jurorin Agnes Hey sowie Sarah Schäfer (re.) und Julia Ropohl (Mitte) von Laternix mit Jurorin Katja Strohhäker. Maik Kern
Maik Kern

Maik Kern

Preisträger in der Kategorie »Nachwuchspreis Leuchte« ist Florian Meigel von der Fachschule für Holz und Gestaltung Garmisch-Partenkirchen mit »oddball – der komische Kauz«. Diesen sympathischen Kerl möchte man am liebsten sofort in den Arm nehmen. Der kleine Begleiter regt zum Anfassen und Mitnehmen an und wurde ganz im Trend mobiler Leuchten entworfen. Besonders gut kann sich die Jury den komischen Kauz fürs Kinderzimmer als Nacht- und Leseleuchte vorstellen. Hervorzuheben ist, dass nicht nur die Leuchte bis ins letzte Detail perfekt ausgearbeitet wurde, auch Elemente, wie Schalter, Kabeleinhängung, Broschüre und selbst Logo oder Präsentation wurden bis ins letzte Detail durchdacht. Die Leuchte wäre sofort vermarktbar und umsetzbar.

Abb.: Preisträger in der Kategorie »Nachwuchspreis Leuchte« ist Florian Meigel mit seinem komischen Kauz »oddball«. Florian Meigel
Abb.: In der Kategorie »Nachwuchspreis Lichtkonzept« wurde Rebekka Insam mit ihrem Projekt »Wanderlicht« ausgezeichnet. Rebekka Insam
Abb.: Der diesjährige Innovationspreis ging an das Baukastensystem für Außenleuchten, »LEDiKit« von Laternix.

In der Kategorie »Nachwuchspreis Lichtkonzept« wurde Rebekka Insam von der Hochschule Hildesheim ausgezeichnet. Mit ihrem Projekt »Wanderlicht – Ein umweltschonendes Beleuchtungskonzept« greift die Studentin die hochaktuellen Themen Lichtverschmutzung und Energieeinsparung in der öffentlichen Beleuchtung auf und zeigt, dass mit weniger Licht und Energie trotzdem eine atmosphärische Beleuchtung, aber auch Sicherheit geschaffen werden kann. Die einzelnen Lichtelemente i für den historischen Fuß- und Radweg »Kehrwiederwall« in Hildesheim ergeben eine in sich stimmige Lichtkomposition. Licht strahlt nach unten und nur dort, wo es benötigt wird – und nur dann, wann es gebraucht wird. Rebekka Insam setzt sich nicht nur mit dem Weg auseinander, sondern bezieht auch Bäume, Bänke, die Umgebung und selbst die weit entfernte Stadtbeleuchtung mit ein. Statische Elemente treffen auf dynamische, wie bspw. die schöne Idee der Lichtspuren, denen man folgt. Ohne den Nutzer bleibt der »Kehrwiederwall« dunkel und gehört dann ganz den Tieren und Pflanzen.

Den begehrten Innovationspreis holte diesmal »LEDiKit« von Laternix. Das neuartige Produkt kombiniert LED-Retrofits für Außenleuchten mit der Intelligenz einer bedarfsgerechten Steuerung. Bestandsleuchten aller Herstellermarken können so erhalten und nachhaltig modernisiert werden, ohne auf eine digitale, moderne Steuerung zu verzichten. Die Produkte werden innerhalb eines individuellen Baukastensystems direkt für den Anwender, Kommunen oder Planer zur Verfügung gestellt. Ein intelligent steuerbares und biodynamisches Licht, die Biodim Funktion, variiert das Lichtspektrum und Lichtniveau im Verlauf der Nacht. Dadurch werden nicht nur Natur und Umwelt geschützt, es trägt auch zur richtigen Atmosphäre bei. Denn so lässt sich die Helligkeit, aber auch die Farbtemperatur je nach Abendzeit und Stimmung bedarfsgerecht einstellen. Die optimierten Lichtverteilungskurven haben eine geringe Blendwirkung ohne Lichtemission in den Nachthimmel.
In der Kategorie Start-up gab es zwar interessante Einreichungen, jedoch wurde in dieser Kategorie dieses Jahr leider kein Bewerber prämiert. Mit dabei in der Jury war auch Lukas Heintschel, der im letzten Jahr mit dem Start-up Neozoon als Sieger hervorging. Hieraus entwickelte sich nicht nur eine Kooperation mit dem LED-Hersteller Nichia, Neozoon räumte auch andere Designpreise ab, darunter den begehrten Design Plus Award der Light+Building 2022.

Mit etwa 40 Veranstaltungen gab es zur LICHTWOCHE München ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Insbesondere für Architektur, Licht- und Design-Liebhaber bot das Event vom 4. bis 11. November 2022 ganz spezielle Leckerbissen. Beim Abendevent »Le Corbusier und das Licht« konnte man eintauchen in die Welt des weltberühmten Architekten. Gezeigt und mit Hintergrundgeschichten angereichert wurden ausgewählte Leuchten und Lichtobjekte, die von Le Corbusier in den 1940er und 1950er Jahren entworfen wurden. Diese ursprünglich ausschließlich für seine Architekturprojekte hergestellten Leuchten vereint Nemo Lighting in der Masters Collection. Mit der Veranstaltung »Alles.Außer.Gewöhnlich – Licht, das die Welt verändert« luden feno und Nichia ein, ihre Innovationen zu entdecken und darüber hinaus Lichtkunst von James Turrell zu bewundern: die Lichtarbeit »The Elliptical Glass«, eine seltene und hochfaszinierende Installation des weltberühmten Lichtkünstlers. Wie gute Beleuchtung im Museum funktionieren muss, konnten die Teilnehmer des Workshops »Nachts im Museum – Kunst selbst beleuchten« ausprobieren. Der Workshop vertiefte das Verständnis bei der Aus- und Beleuchtung von Kunstobjekten und fand in der staatlichen Antikensammlung München statt. Hier lieferte die Ausstellung »Neues Licht in Pompeji« spannende Einblicke, indem sie antike Bronzelampen aus Pompeji und Herculaneum mit modernen Lichtinstallationen, digitalen Medien und einer VR-Simulation eines antiken Wohnraums vereint. Was die Lichtwelt zurzeit bewegt und welche Trends im Jahr 2023 zu erwarten sind, diskutierten Experten im Rahmen von Vortragsveranstaltungen, wie zum Beispiel bei Trilux zum Thema »Lampenverbote: Geht uns ein Licht aus?« In der Vortragsreihe »Was bewegt die Licht-Welt 2023« der Fachzeitschrift LICHT gab u. a. Architektin und Kriminologin Dunja Storp spannende Einblicke in ihre Arbeit über Sicherheit und Wahrnehmung öffentlicher Räume. Der Dark Sky Ambassador Torsten Wicke referierte über die Einflüsse von nächtlicher Beleuchtung auf die Umwelt. Und wer nach all den aufregenden Neuentdeckungen Muße und Entspannung suchte, der war bei Kolja Huneck im schwere reiter studio genau richtig. Der Künstler vereinte in seiner Performance Licht, Farben und Zirkuskunst und kreierte ein entschleunigendes Anti-Spektakel.

Sponsorenunterstützung bekam die LICHTWOCHE München von Nichia, Trilux, Ambright, Ledvance, Nemo Lighting, Proled Group, Zumtobel, Barthelme, Lux Glender, Norka, WE-EF und Wibre. Charity-Partner ist der gemeinnützige Münchner Verein HORIZONT e. V., der sich für obdachlose Mütter und ihre Kinder einsetzt. (www.horizont-muenchen.org)

www.lichtwoche-muenchen.de

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