Wissenschaft & Forschung
Licht 6 | 2021

Licht- und oberflächentechnische Gestaltung von Tunnelanlagen

Teil 1: Allgemeine Anforderungen an die Tunnelbeleuchtung

Die visuelle Wahrnehmung ist entscheidend für die Sicherheit bei der Tunneldurchfahrt. Bartenbach hat in Zusammenarbeit mit der ASFINAG zahlreiche wahrnehmungspsychologische Untersuchungen zu unterschiedlichen Tunnelgestaltungen in Modellen und an realen Tunnelanlagen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studien sind eine Grundlage für Tunnelgestaltungen, in denen ein optimaler Kompromiss zwischen Wahrnehmungsleistung (= Sicherheit) und Wirtschaftlichkeit erzielt wird. Aufbauend auf diesem Stand wurde in der Studie »Licht- und Oberflächentechnische Gestaltung von Tunnelanlagen« aus wahrnehmungspsychologischer, lichttechnischer und wirtschaftlicher Sicht untersucht, welche Verbesserungsmöglichkeiten bei den Tunneloberflächen möglich sind, insbesondere im Hinblick auf die Verschmutzung. Im ersten Teil dieses Artikels wird der allgemeine Stand erläutert, im zweiten Teil in der nächsten Ausgabe wird die aktuell abgeschlossene Studie vorgestellt.

Lesezeit: ca. 13 Minuten

1.Einführung

LEDification

Auch in der Tunnelbeleuchtung erfolgte in den letzten Jahren der Umstieg von konventionellen Leuchtmitteln (Leuchtstofflampen, Metalldampf- und Natriumdampflampen) auf LED. Wurden bis ca. 2006 noch Natrium-Hochdrucklampen (NAV) mit einem Leuchtenabstand von ca. 12 m bis 18 m verwendet, werden mittlerweile nur noch weiße LED eingesetzt. Die LED-Technologie ermöglicht technisch gesehen die Umsetzung nahezu jeder gewünschten Tunnelbeleuchtung. Es können grundsätzlich fast alle beliebigen Lichtverteilungen und Spektren erzeugt werden, in der Praxis ist der optimale Kompromiss zwischen Qualität und Kosten zu finden. Umso wichtiger ist daher die Klärung der Anforderungen, die vor allem aus der Sicht der Wahrnehmung des Tunnelbenutzers gestellt werden sollten.

Abb. 1: Beleuchtung mit Natriumdampflampen (links), Halogen-Metalldampflampen (Mitte) und LEDs (rechts). Bartenbach

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