GOLDENE STUNDE
Das Auditorio Nacional gilt als eines der wichtigsten Veranstaltungsorte in Mexiko-Stadt. Innerhalb des Gebäudes entstand unter einem weiten Treppenbereich eine Bar, die sich durch starke Kontraste und ein lineares Lichtkonzept auszeichnet.
Ursprünglich wurde das Auditorio Nacional für Sportevents geplant, mit einer Zuschauerkapazität von 10.000 Personen. Mittlerweile finden in dem markanten Gebäude aus den 1950er Jahren Konzerte und kulturelle Events wie Theater-, Tanzaufführungen oder Filmfestivals statt.
EFFEKTVOLLE GEGENSÄTZE
Das Projekt, eine Bar dort zu integrieren, startete im November 2014 und konnte nach vier Jahren Ende 2018 abgeschlossen werden. Verantwortlich zeichnete dafür das Architekturbüro Esrawe Studio aus Mexiko-Stadt unter der Leitung von Héctor Esrawe. Die Lichtplanung übernahm Luca Salas Bassani Antivari. Der Architekt und Lichtplaner hat Wurzeln in Italien und Mexiko. Er studierte Architektur an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und machte seinen Master in Lighting Design und LED Technology an der Polytechnischen Universität in Mailand. Seit 2014 führt er ein Studio für Architektur und Lichtdesign in Mexiko-Stadt.
Die Zusammenarbeit mit dem Architekten bezog sich vor allem auf die Auswahl der Materialien und deren Wechselwirkung mit künstlichem Licht. Esrawe Studio plante, den Raum mit dunklen Farben zu gestalten und für die gewölbte Decke spezielle Keramikfliesen zu verwenden, mit einer kupferfarbenen, glänzenden Emaillebeschichtung (Cerámica Suro). Dieser Farbton sollte sich sowohl in der Oberfläche des Tresens wiederfinden als auch im Präsentationsregal für Flaschen und Gläser. Für diese Elemente wurde hochglänzendes Messing ausgewählt. Die Raumgestaltung sollte auf dem intensiven Kontrast zwischen dunkel und hell, zwischen matt und spiegelnd basieren. Luca Salas erklärt: »Um unser Beleuchtungskonzept in den architektonischen Raum zu integrieren, brauchten wir ein System von Lampen und Leuchten, das die gewünschten Effekte ermöglicht, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und zum Hauptakteur im Raum zu werden.«