Planung
Licht 2 | 2021

Es wurde Licht

Steuerbare Lichtlösungen im Gebetshaus in Hennef

Wenn die Lichtplanung sich strikt am Bedarf orientiert und sich daraus eine Auswahl sinnvoller Produkte verschiedener Hersteller ergibt, so kann und sollte man davon ausgehen, dass das Ergebnis die Erwartungen erfüllt – wie im Fall des Gebetshauses in Hennef.

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Abb.: Der Hauptraum des Gebetshauses in Hennef erinnert aufgrund der allgegenwärtigen Medientechnik und der umfangreichen Lichtsteuerungsoptionen eher an eine Veranstaltungsbühne. Alexander Schwarz

Seit April 2020 wurde das Gebetshaus der freien Evangeliumschristen Gemeinde in Hennef renoviert und ist Ende des Jahres weitestgehend fertiggestellt worden. Dabei wurde auch die Beleuchtung grundlegend modernisiert. Diese Arbeiten beschränkten sich nicht nur auf den Austausch einzelner Leuchten oder Leuchtkörper, sondern umfassten eine Aktualisierung des gesamten Beleuchtungskonzepts. In erster Linie vertraute der Bauherr dabei auf die Kompetenz des Lichtplaners, der die Lichtlösungen mit Produkten von Proled, Molto Luce, Lightnet und dem Planungsbüro selbst (LED Shoplight) realisierte.

Besonders spannend erweist sich nach Fertigstellung die komplexe Lichtsteuerung über Casambi, die es ermöglicht, einzelne Räume an unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen. Dies kommt insbesondere der vielfältigen Nutzung des Hauptraumes zugute. Nach Fertigstellung lässt sich feststellen, dass die verwendeten Leuchten die weitreichenden Anforderungen an eine differenzierte und bedarfsgerechte Lichtlösung im Gebetshaus erfüllen.

Zone 1: Der Hauptraum

Der Hauptraum des Gebetshauses verfügt über keinen klassischen Altar, sondern vielmehr über eine Bühne für unterschiedliche Nutzungen. Neben einem Piano, einem Keyboard und einer aufsteigenden theaterähnlichen Bestuhlung befindet sich dort eine Leinwand für visuelle Darbietungen über einen Beamer. Da der großzügig gestaltete Raum vielfältigen Ansprüchen genügen muss, benötigte er eine entsprechend differenzierte Beleuchtungslösung. Zu diesem Zweck setzte der Lichtplaner zwei Voutenbeleuchtungen, Wandleuchten, Strahler und Downlights ein, die über die Casambi-App individuell zu steuern sind. Dadurch ist gewährleistet, dass jede Veranstaltung im richtigen und angenehmen Licht erstrahlt. Fest programmierte Szenen ermöglichen den einfachen Zugriff auf bedarfsgerechtes Licht und lassen sich optional im Detail nachregeln. So sind durch die unterschiedlichen Lichtcharakteristiken der einzelnen Leuchten mithilfe benutzerfreundlicher Steuerungselektronik nicht nur unterschiedliche Lichtstimmungen, sondern auch gänzlich differenzierte Schwerpunkte bezüglich der Akzentbeleuchtung möglich.

Leistungsfähige Downlights von Proled sorgen für das notwendige allgemeine Beleuchtungsniveau im Raum, während die mit LED-Strips realisierten teils farbigen Vouten den Raum angenehm auflockern. Die Bühne wird von sechs Molto-Luce-Strahlern an einer 3-Phasen-Schiene akzentuiert ausgeleuchtet. Die einzigen dekorativen Lichtelemente sind die lang gestreckten LED-Leuchten »Sixtysix«, die das Lichtplanungsbüro LED Shoplight im letzten Jahr in Eigenleistung auf den Markt gebracht hat. Die Wandleuchte besteht aus drei in RGBW-Farben unabhängig voneinander zu steuernden Lichtkammern. Die Leuchte passt sich formal sowie in ihrer Lichtwirkung in das vorherrschende Ambiente ein und unterstreicht den modernen Charakter des Gebäudes. Im Foyer befindet sich die gleiche Leuchtenvariante als sternförmige Montage unter der Decke.

Abb.: Die Mischung aus dekorativen und funktionalen Lichtlösungen prägt den Charme des Hauptraumes und ermöglicht die Erfüllung vielfältiger Anforderungen. Alexander Schwarz

Abb.: Die Leuchtenserie »Sixtysix« überzeugt durch eine lichttechnische Vielfalt, die letztendlich auch der modulare Aufbau ermöglicht. Die Steuerungsoptionen über Casambi runden das Produktprofil ab. Alexander Schwarz

Zone 2: Die Empore

Über dem Hauptraum befindet sich eine klassische echte Empore, die einen Blick auf das Geschehen im Vorderteil und auf der »Bühne« zulässt. Der darüber befindliche Projektions- und Technikraum lässt die Decke mittig absinken und bietet Platz für lineare Lichtleisten. An den beiden Seiten zur Außenwand hin befinden sich eingelassene Downlights, die insbesondere von unten betrachtet eine spannende Lichtwirkung erzeugen und die Empore seitlich ausleuchten.

Die Leuchten sind Teil der komplexen Lichtsteuerung und ermöglichen so individuelle Einstellmöglichkeiten. Beide Produkte stammen von Proled und ergeben in Kombination eine bedarfsgerechte und wartungsarme Lichtlösung. Insbesondere der letzte Punkt ist aufgrund der Montagehöhe nicht zu unterschätzen, da ein eventueller Ausfall einen hohen Arbeitsaufwand nach sich ziehen würde.

Abb.: Auf der Empore erlebt der Besucher ein Wechselspiel aus linearer Lichttechnik und klassischen Downlights von Proled, was zu einem überaus wirkungsvollen Ergebnis führt. Alexander Schwarz

Zone 3: Erweiterte Sitzplätze im Hauptraum

Da auch größere Veranstaltungen im Hauptraum geplant sind, finden sich unterhalb der Galerie weitere Sitzbänke, die den Blick auf die Bühne freigeben. Aufgrund des großen Abstands befindet sich dort Medientechnik, die eine detaillierte Verfolgung der Geschehnisse auch in diesem Bereich erlaubt. In die Akustikdecke sind bündig lineare Profile mit warmweißen LED-Strips von Proled eingelassen und leuchten den Raum homogen aus. Da auch diese Lichtelemente ein Teil der Steuerungstechnik über Casambi sind, lassen sich diese Leuchten in der Helligkeit stufenlos regeln und ermöglichen so unterschiedliche Lichtstimmungen.

Abb.: Auf den erweiterten Sitzmöglichkeiten unter der Empore ist es für Besucher dank der Medientechnik möglich, die Geschehnisse auf der Bühne zu verfolgen. In die abgehängte Akustikdecke sind Lichtlinien von Proled eingelassen, die ihr weiches Licht im Raum verteilen. Alexander Schwarz

Zone 4: Nebenräume

Die Nebenräume des Gebetshauses sind ebenfalls komplett auf hochwertige LED-Technik umgerüstet worden. Eine Besonderheit stellt der Jungscharraum dar, der mit vier quadratischen LED-Panels von Lightnet ausgestattet ist. Ein visuelles und lichttechnisches Highlight ist die elektrische Verbindung der symmetrisch angeordneten Leuchten: Ein schwarzes LED-Profil mit gleichfarbiger Abdeckung von Proled verwandelt die eher konventionelle Lichtlösung in ein visuelles und lichttechnisches Highlight.

Abb.: Der Jungscharraum wird mit zwei separat schaltbaren Lichtlösungen ausgeleuchtet. LED-Panels von Lightnet sind mit einem schwarzen Profil von Proled miteinander verbunden. Alexander Schwarz
Abb.: Im Vorbereitungsraum befinden sich deckennah montierte LED-Panels von Lightnet, die dem Raum das funktionale Licht spenden. Alexander Schwarz

Im ausgeschalteten Zustand erblickt der Betrachter nur schwarze Verbindungsprofile, die mit einem geringen Verlust von weniger als 20 Prozent lichtdurchlässig sind. Dies entspricht ungefähr einer Milchglasabdeckung. So erstrahlen die Profile zu linearen Lichtlinien, die der Decke eine spannende geometrische Form verleihen. An den Wänden kommen RGB-Strips zum Einsatz, die für farbige Lichtstimmung sorgen und die dort befindlichen Exponate inszenieren. Im Vorbereitungsraum im Erdgeschoss befindet sich ein rechteckiges Deckenpanel von Lightnet, das den Raum ebenfalls bedarfsgerecht und homogen ausleuchtet.

Weitere Informationen:

Bauherr: Freie Evangeliumschristen Gemeinde Hennef e.V., www.fecg-hennef.de

Leuchtenhersteller: Lightnet GmbH, Köln, www.lightnet-group.comMBN GmbH, Friedberg, www.proled.comMolto Luce GmbH, Wels, www.moltoluce.comLED Shoplight GmbH, Köln, www.sixtysix-led.de

Lichtplaner: LED Shoplight GmbH, Köln, www.led-shoplight.de

Autor und Fotos: Alexander Schwarz, Niederwalgern, www.schwarzlichtfotografie.de

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