AUS DER LUFT GEGRIFFEN
Bevor er zum Industriedesign kam, studierte Marc Venot Mathematik und Physik in Paris. Phänomenen der Natur ging der Franzose auch für den Entwurf seiner Tischleuchte »Lumière soufflée« nach: sie bläst sich auf, wenn sie leuchtet.
Propeller kennt man als Antriebselement für Fahrzeuge, als Luftschraube bei Flugzeugen, als Schiffsschrauben oder Rotoren bei Hubschraubern. Deren Blätter sind sternförmig um eine Welle angeordnet und werden über einen Motor in eine schnelle Rotation gebracht.
Kleine Windmaschine
Dieses System machte sich der Designer Marc Venot für seine Leuchte zunutze. In der Kunststoffbasis von »Lumière soufflée» ist ein Ventilator versteckt, darüber sitzt ein Lampenschirm aus handgenähtem, leichtem Polyethylen-Schaum. Ist die Leuchte aus, ruht der ballonähnliche Schirm auf dem Leuchtenfuß. Schaltet man sie an, beginnt der Ventilator seine Arbeit und der Schirm steigt hoch. Mit dem Luftzug bewegt er sich leicht hin und her, wobei ihm dünne Schnüre dabei etwas Halt geben. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt Marc Venot in einem Video, das er »Apollo 11« genannt hat, nach dem ersten bemannten Flug zum Mond mit Landung von 1969: »All engine running. Lift off, we have a lift off!«
Marc Venot hat bereits mit Luxusmarken wie Hermès oder Cartier zusammengearbeitet und bestritt neben anderen internationalen Designern die Vortragsreihe während der Design-Woche Budapest im Oktober 2018.
Weitere Informationen:
www.marc-venot.com: Hier gibt es auch ein Video zu sehen, die die Leuchte in Aktion zeigt.
Fotos: Marc Venot
Autorin: Andrea Mende, freie Redakteurin, Leipzig