Planung
Licht 1 | 2023

Antikes Leuchten

Historische Lichtwerkzeuge modern in Szene gesetzt

Zumtobel unterstützt die Sonderausstellung »Neues Licht aus Pompeji« in den Staatlichen Antikensammlungen in München mit einer maßgeschneiderten Beleuchtung. Die Inszenierung feierte im Rahmen der LICHTWOCHE München vom 4. bis 11. November 2022 Premiere.

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Abb.: Speziell auf die Ausstellungsräume abgestimmt, wurden Strahler und Stromschienen der LED-Serie »Supersystem II« an der Wand in ca. 5,50 Meter Höhe installiert. Sie liefern ein exakt ausgerichtetes Akzentlicht. Zumtobel

Auf rund 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche widmen sich die Staatlichen Antikensammlungen in München mit ihrer Sonderausstellung »Neues Licht aus Pompeji« der atmosphärischen Wirkung von antikem Kunstlicht. Gezeigt werden rund 180 römische Bronzeoriginale aus den Vesuvstädten Pompeji und Herculaneum aus dem Archäologischen Nationalmuseum von Neapel und dem Antiquarium von Pompeji.

Abb.: Die Beleuchtung der Fläche beinhaltete auch den Wechsel zwischen Tageslicht und Kunstlicht. Die Strahler sind flexibel durch ihr integriertes Linsensystem, sie sind um 380 Grad drehbar und um 90 Grad schwenkbar. Zumtobel

Zeitreise ins Pompeji von vor 2.000 Jahren

Unter Federführung von Prof. Dr. Ruth Bielfeldt, Lehrstuhlinhaberin für Klassische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), hat ein internationales Team aus Wissenschaftlern und Studierenden der LMU antike Öllampen, Kandelaber, Lampenständer sowie figürliche Lampen- und Fackelhalter über fünf Jahre erforscht und zu einer musealen Reise in die Lichtkultur der Römerzeit zusammengeführt. Zumtobel unterstützt die Ausstellung durch die Beleuchtung mit den Strahlern »Supersystem II«. Die restaurierten Bronzeoriginale und Lichtwerkzeuge werden über Texte, Bilder und Modelle eingeordnet. Zusätzlich sieht das Ausstellungsdesign interaktive Elemente vor, etwa mit einem nachgebauten und virtuellen Gelageraum, in dem die Lichtsituation während römischer Festlichkeiten nachvollziehbar wird. Über eine VR-Brille können Besucher Teil der Szenerie werden und virtuelle Lampen anzünden.

Abb.: Mit Wandfarben in Ockergelb, Schwarz und Pompejanisch Rot wurde eine Art Leinwand geschaffen, um die historischen Exponate atmosphärisch wirken zu lassen. Das warmweiße Licht unterstützt diese Anmutung. Zumtobel

Licht mit Licht inszenieren

»Um die antike Wirklichkeit realitätsnah zu rekonstruieren, darf die künstliche Beleuchtung nicht in das museale Erlebnis eindringen – und bleibt dafür total im Hintergrund«, erklärt Kay-Uwe Dingeldein, Projektverantwortlicher bei Zumtobel. Einer der wichtigsten Aspekte im Lichtkonzept war der Wechsel von Tageslichträumen zu Kunstlicht. Im Zusammenspiel der Strahler »Supersystem II« mit warmweißem Licht von 3.000 Kelvin und Wandfarben in Schwarz, Ockergelb und Pompejanisch Rot ist eine Raumwirkung entstanden, die das Erleben des antiken Lichts unterstützt. Strahler und Stromschienen konnten nicht in der Mitte des Raumes mit ausreichend Abstand zur Wand angebracht werden, sondern wurden an der Wand umlaufend in ca. 5,50 Meter Höhe installiert. So konnte ein punktgenau ausgerichtetes Akzentlicht generiert werden, das die antiken Exponate mit einer hohen Farbwiedergabe (Ra > 92) und geringen Farbtoleranzen (SDCM2) inszeniert. In Ausgabe LICHT 7|2022 hat Prof. Dr. Ruth Bielfeldt bereits das Forschungsprojekt und die Ausstellung »Neues Licht aus Pompeji« als Beispiel für aktuelle Trends in der Museumsbeleuchtung vorgestellt.

Abb.: Mit der Sonderausstellung »Neues Licht aus Pompeji« widmen sich die Staatlichen Antikensammlungen in München noch bis 2. April 2023 dem antiken Kunstlicht. Das Museum beleuchtet technische sowie ästhetische Aspekte. Zumtobel

Weitere Informationen:

Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn (A), www.zumtobel.com

Staatliche Antikensammlungen München, www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de

Fotos: Faruk Pinjo

TIPP

Die Sonderausstellung »Neues Licht aus Pompeji« ist noch bis zum 2. April 2023 in den Staatlichen Antikensammlungen in München zu sehen. Der gleichnamige Begleitband zur Ausstellung ist im Nünnerich-Asmus Verlag erschienen.

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